DIE ODERINSEL ZIEGENWERDER: Ein Paradies für Angler, Spaziergänger und Liebespaare

DIE ODERINSEL ZIEGENWERDER Jahrhundertelang war die 23 Hektar große Oderinsel Ziegenwerder am Frankfurter Ufer ein Paradies für Angler, Spaziergänger und Liebespaare. Dort gab es romantische Schleichwege, stellenweise einen hohen Schilfsaum und sandige Strandabschnitte. Zu DDR-Zeiten und auch nach der Wende kümmerte sich lange niemand um die Pflege des idyllisch gelegenen Eilands. 2003 wurde die malerische Oderauenlandschaft zum Herzstück des deutsch-polnischen Europagartens. In die Umgestaltung der Insel flossen 3,5 Millionen Euro, der größte Teil davon stammte aus Mitteln der Europäischen Union. Monatelang beherrschten schwere Baufahrzeuge die Insel, so dass die Frankfurter schon ein „Zubetonieren“ des Ziegenwerders befürchteten. Vom Ergebnis waren sie dann zur Eröffnung des Europagartens im Mai vergangenen Jahres positiv überrascht: Das Eiland bestach durch originelle Gestaltungsideen, lauschige Plätze am Oderufer inklusive Palmenstrand und Liegestühlen sowie durch eine eigenwillige Natur-Kunst-Kombination mit Klanginstallationen, Lichteffekten sowie abwechslungsreichen Bühnenprogrammen. Allein 2,5 Millionen Euro wurden in das umfangreiche Kulturprogramm mit mehr als 1000 Künstlern und über 100 Veranstaltungen investiert. Knapp 250 000 Besucher flanierten 2003 über die Insel. Doch spätestens mit dem Ende des Europagartens im Herbst und dem großangelegten Rückbau ebbte das Interesse schnell ab. Glaspavillons mit exotischen Pflanzen sowie die Palmen und Liegestühle wurden im Internet versteigert, Kunstwerke abgeräumt. Das grüne Klassenzimmer verschwand, die wesentlichsten Teile von Panoramakino und Heckentheater wurden eingelagert.ddp