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EIN FALL FÜR DIE MORDERMITTLER: „Einsatz gemeingefährlicher Mittel“

Sechs Stunden nach Ausbruch des Feuers in der Sonnenallee 18 hatte die Mordkommission die Ermittlungen übernommen. Das war eine Einzelfallentscheidung, hieß es gestern bei der Staatsanwaltschaft.

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Sechs Stunden nach Ausbruch des Feuers in der Sonnenallee 18 hatte die Mordkommission die Ermittlungen übernommen. Das war eine Einzelfallentscheidung, hieß es gestern bei der Staatsanwaltschaft. Die kriminelle Energie sei beachtlich gewesen, so seien an verschiedenen Stellen im Treppenhaus Gegenstände wie Kinderwagen und Gerümpel angezündet worden. Ermittelt wird, wie berichtet, wegen Mordes, Mordversuchs und schwerer Brandstiftung. Als sogenannte Mordmerkmale kommen Heimtücke oder „Einsatz gemeingefährliche Mittel“ in Betracht. Zudem sei dem Täter bewusst gewesen, dass Menschen im Haus wohnen. Bekanntester Fall ist der „Feuerteufel von Kreuzberg“. Albert B. ist 1995 wegen Mordes zu lebenslang verurteilt worden; er hatte in der Urbanstraße im Treppenhaus Benzin angezündet, drei Menschen starben.

Der Einsatz der Mordkommission hat eindeutig Vorteile: Die Ermittler können sich mit mehr Personal auf einen Fall konzentrieren, „ein Luxus“ wie es hieß. Doch nicht jeder in einem Treppenhaus angezündete Kinderwagen hat den Einsatz der Mordermittler zur Folge. Nicht einmal der schlimmste Brand der letzten 50 Jahre – das Feuer mit neun Opfern in der Moabiter Ufnaustraße – ist von einer Mordkommission übernommen worden. Ein Raster, bis zu welcher kriminellen Energie das Branddezernat die Ermittlungen leitet, gibt es nicht. Die Fachleute für Feuer sind jedoch auch in der Sonnenallee dabei. has

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