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Brandenburg: Energische Zweifel

EU will Geld für Cottbuser Stadionbau zurück

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EU will Geld für Cottbuser Stadionbau zurück Potsdam - Neun Millionen Euro gab die EU vor drei Jahren für den Ausbau des Stadions der Freundschaft in Cottbus aus: 75 Prozent der 11,9 Millionen hohen Baukosten für die Osttribüne. Den Antrag hatten der damalige Wirtschaftsminister Wolfgang Fürniß (CDU), die damalige Finanzministerin Dagmar Ziegler (SPD) – heute für Soziales zuständig –, der damalige Chef der Staatskanzlei Rainer Speer (SPD/heute Finanzminister) und der frühere Cottbuser Oberbürgermeister Waldemar Kleinschmidt unterschrieben. Die EU-Mittel sollten der Förderung des deutsch-polnischen Austauschs dienen. Mittlerweile aber hegen die Kontrolleure der EU-Kommission ernste Zweifel. „Die Behörde bewertet den grenzüberschreitenden Aspekt des geförderten Stadionausbau als im Umfang nicht vollständig erfüllt“, zitiert der Sprecher des Wirtschaftsministeriums, Steffen Kammradt, aus dem Schreiben, das jetzt aus Brüssel kam. Wie in Cottbus verlautet, will die EU mehr als fünf Millionen Euro zurückfordern. Mit der zweiten Tribüne sollte das Stadion der Freundschaft zu einem attraktiven Austragungsort für zahlreiche internationale Veranstaltungen werden. Doch auf der Liste der Events im Stadion dominieren eindeutig die Spiele des FC Energie Cottbus. „Wir spielen doch permanent gegen polnische Mannschaften und verkaufen außerdem Eintrittskarten nach Polen“, sagt Energiesprecher Ronny Gersch. Außerdem würden die Zuschauer auf Polnisch begrüßt, und es gebe auch Führungen durchs Stadion für polnische Besucher. Das aber reicht der EU-Kommission offenbar nicht. „Wichtig ist die Relevanz der internationalen Begegnungen im Gesamtrahmen. Da fragt man beispielsweise nach der Besucherzahl“, sagt Ministeriumssprecher Kammradt. Sowohl Cottbus als auch der FC Energie lehnen Rückzahlungen ab. Sie verweisen auf das Votum von zwei Brandenburger Ministerien und der Staatskanzlei. Erst nach deren positiven Stellungnahmen gab die EU-Kommission das Geld frei. Deshalb wurde der Brief aus Brüssel auch an die Landesregierung adressiert. In zwei Wochen soll die Antwort vorliegen. Ste./kad

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