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Leiche im Oder-Havel-Kanal: Ermittler vermuten Mord

Die Leiche, die - angeblich mit Ziegelsteinen beschwert - im Oder-Havel-Kanal gefunden wurde, ist jetzt obduziert. Die Berliner Staatsanwaltschaft hat den Fall übernommen.

Von Matthias Matern

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Schönwalde-Glien – Der Mann, der am vergangenen Sonntag bei Schönwalde-Glien tot aus dem Oder-Havel-Kanal geborgen wurde, ist vermutlich ermordet worden. Darauf lässt laut der Ermittler zumindest das Ergebnis der Obduktion vom Montag schließen. „Wir gehen davon aus, dass der Mann ermordet wurde“, bestätigte der Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft, Martin Steltner, am Donnerstag auf PNN-Nachfrage. Nachdem die Zuständigkeit zunächst bei der Staatsanwaltschaft Potsdam gelegen hatte, wurde der Fall am gestrigen Vormittag den Berliner Kollegen übergeben, da das Verbrechen den Erkenntnissen zufolge dort seinen Ausgang gehabt habe.

Wie berichtet war die Leiche am vergangenen Sonntag um die Mittagszeit von einem Kanufahrer nahe der Schönwalder Schleuse nur wenige Kilometer von der Berliner Stadtgrenze entfernt im Wasser entdeckt worden. Einsatzkräfte der Feuerwehr hatten den Toten mithilfe eines Schlauchbootes geborgen. Eine Obduktion war beantragt worden. Bei dem Toten soll es sich um einen 33-Jährigen aus Königs Wusterhausen (Dahme-Spreewald) mit Lebensmittelpunkt in Berlin handeln. Nähere Angaben wollten die Ermittler am Donnerstag nicht machen.

Wie die „Bild“-Zeitung berichtet, soll der 33-Jährige Gerüstbauer gewesen sein, möglicherweise ursprünglich von der Insel Rügen stammen und ein Kind haben, aber zuletzt von der Mutter des Kindes getrennt gelebt haben. In Königs Wusterhausen soll er in einer Plattenbausiedlung gewohnt haben. Berichte, nach denen um den Köper der Leiche ein blaues Band gewickelt war, an dem Ziegelsteine befestigt gewesen sein sollen, wollten weder die Staatsanwaltschaft Potsdam noch deren Berliner Kollegen kommentieren. Der Zeitung zufolge soll sich René L., so der Name des Opfers, noch kurz vor seinem Tod eine markante Tätowierung stechen lassen haben. Demnach soll sich quer über die Brust von einem Schlüsselbein zum anderen der Schriftzug „Tod ist sicher, das Leben nicht“ ziehen. Über der Brustwarze hatte sich René L. demnach außerdem die Worte „Brother for Life Schröder“ stechen lassen, angeblich ein Symbol der Verbundenheit mit einem Kumpel.

Die Ermittler gehen davon aus, dass René L. rund zehn Tage im Wasser gelegen hat. Zu möglichen Hintergründen der Tat wollte sich der Berliner Staatsanwaltschaftssprecher Steltner nicht äußern. Sollte der Körper von René L. allerdings tatsächlich mit Ziegelsteinen beschwert worden sein, so zeugt die Tatsache, dass er an der Wasseroberfläche getrieben hat, wohl nicht von höchster Professionalität der Täter. Matthias Matern

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