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Großflughafen BBI: Erneut Änderungen an Flugrouten gefordert
Fluglärm-Gegner im Verkehrsministerium / Wieder Demo gegen Flugrouten
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Berlin - Bürgerinitiativen aus dem Berliner Südosten haben am Montag im Bundesverkehrsministerium Änderungen an den Flugrouten für den neuen Großflughafen gefordert. An dem Treffen mit Staatssekretär Klaus-Dieter Scheurle (CDU) nahm auch ein Vertreter der Deutschen Flugsicherung teil. Zusagen wurden den Bürgern nach Angaben eines Ministeriumssprechers nicht gemacht. „Die Änderungsvorschläge müssen in der Fluglärmkommission besprochen werden, das ist der Ort dafür“, sagte Scheurle im Anschluss.
Der Routenvorschlag der Deutschen Flugsicherung vom Juli sei noch nicht abschließend, die Abwägung beim Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung laufe, so Scheurle. Währenddessen könnten Änderungsvorschläge über die Kommission an die Flugsicherung gegeben werden. Der neue Hauptstadtflughafen soll im Juni 2012 eröffnet werden.
In der Fluglärmkommission sitzen Bürgermeister, Fluggesellschaften und Länderbehörden, nicht aber Bürgerinitiativen. Das Gremium tagt Ende September wieder. Laut Ministerium wurde ein weiteres Treffen mit Scheurle verabredet, einen Termin gebe es aber noch nicht. An der Unterredung am Montag nahmen nach Angaben des Sprechers auch der Spitzenkandidat der Berliner CDU für die Abgeordnetenhauswahl, Frank Henkel, und der Köpenicker CDU-Wahlkreiskandidat Niels Korte teil. Hinzu kam das Bündnis Südost und die Friedrichshagener Bürgerinitiative sowie die Bürgerinitiative Keine Flugrouten über Berlin.
Nach CDU-Angaben präsentierte Korte ein Konzept, wonach die Maschinen nach dem Start von der Nordbahn vor Müggelheim nach rechts abdrehen und südlich an Gosen und Neu-Zittau vorbeifliegen. Die Bürgerinitiative plädierte bislang für eine Route etwas weiter nördlich über die Gosener Wiesen, kann sich laut CDU aber auch die südliche Variante vorstellen. Das Konzept sieht zudem vor, Geradeausflüge von der Südbahn auf die Nordbahn zu verlegen.
Am Montagabend wurde erneut gegen die geplanten Flugrouten für den neuen Hauptstadtflughafen über den Müggelsee protestiert. Nach Angaben der Veranstalter kamen rund 3500 Menschen aus der Müggelsee-Region am Marktplatz in Friedrichshagen zusammen. Auf Protestplakaten stand unter anderem „Fluglärm und Gestank macht die Bürger krank“. Zu der Demo wollte auch Regisseur Leander Haußmann kommen, der in der Gegend wohnt. Die Flugrouten-Gegner befürchten Lärmbelastungen wegen der Maschinen über der Müggelsee-Region und sehen das Erholungsgebiet in Gefahr. Am 28. August ist zudem eine Menschenkette um den Müggelsee geplant. dpa
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