Berlin-Kreuzberg: Feuer in Moschee - Brandstiftung oder technischer Defekt?

Gegen 22.50 Uhr wurde die Feuerwehr am Montagabend von mehreren Anrufern über ein Feuer in der Mevlana-Moschee in Kreuzberg informiert. Im Hinterhof der Moschee an der Skalitzer Straße war Baumaterial in Brand geraten, das auf Holzpaletten lagerte. Das Feuer griff schnell auf den dreigeschössigen Rohbau der Moschee über. "Das Feuer sah riesig aus, als die Rettungskräfte eintrafen", sagte ein Polizeisprecher am Dienstagmorgen. "Die Flammen sprangen auch auf die Folie vor den Fenstern über und züngelten an der Fassade hoch." Wegen des starken Rauches wurde auch ein benachbartes Gebäude gesichert. Es wurde allerdings niemand verletzt.

Der Schein der Flammen war zunächst so hoch, dass auch aus angrenzenden Bezirken besorgte Bürger anriefen. Rund 90 Feuerwehrleute waren rund eine Stunde im Einsatz, dann war der Brand unter Kontrolle und das Feuer gelöscht. Anschließend begann die Polizei mit der Untersuchung der Brandursache. Nach einer ersten Beweisaufnahme am Dienstag sagte eine Sprecherin der Polizei, dass weder ein technischer Defekt noch Brandstiftung ausgeschlossen werden können. Hinweise auf eine Vorsatztat oder einen Einbruch wurden allerdings nicht gefunden. Der Staatsschutz ermittelt weiter.

Die Mevlana-Moschee liegt direkt neben dem ausgebrannten Festsaal Kreuzberg

Am Dienstagmorgen ist der Bürgersteig vor der Moschee abgesperrt, ein Einsatzwagen der Polizei sichert den Zugang, ein paar Meter weiter steht ein Bus der Ermittler. Sie parken vor dem direkt angrenzenden Grundstück des Festsaal Kreuzberg, der vor fast genau einem Jahr komplett ausbrannte. Ursache war damals ein technischer Defekt.

Das Feuer in der Nacht hat auch Spuren an der Vorderseite der Moschee hinterlassen, auch hier sind die Folien geschmolzen, die vor die Fenster des Rohbaus gespannt waren. Das eingerüstete Minarett im Innenhof sieht von der Straße aus, als sei es kaum beschädigt worden. In Innenhof stehen Polizisten mit Schutzwesten und Ermittler mit Bauhelmen und Plastik-Überziehern an den Schuhen. Sie ermitteln nun die genaue Brandursache. (dpa/Tsp)