REAKTIONEN AUF SCHÖNBOHMS SACHSENHAUSEN–REDE: Gedenkstätten-Stiftung will schlichten
Die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten will in der Kontroverse um die Schönbohm-Rede schlichten. „Wir wollen verhindern, dass daraus ein Parteienstreit wird, denn dieses schwierige Thema eignet sich nicht für eine Pauschaldebatte“, so der Direktor der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, Günter Morsch, am Montag.
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Die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten will in der Kontroverse um die Schönbohm-Rede schlichten. „Wir wollen verhindern, dass daraus ein Parteienstreit wird, denn dieses schwierige Thema eignet sich nicht für eine Pauschaldebatte“, so der Direktor der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, Günter Morsch, am Montag. Er plädierte für eine differenzierte Betrachtungsweise, die auch anerkennt, dass es sich bei einer Minderheit der Speziallager- Insassen um NS-Täter gehandelt hat. Es werde in Kürze ein Gespräch zwischen Schönbohm und Vertretern des Stiftungsbeirates geben.
Die Linkspartei.PDS hatte bereits am Sonntag eine öffentliche Entschuldigung Schönbohms gefordert.
SPD-Fraktionschef Günter Baaske sagte zu der Rede des Innenministers: „Das war die falsche Bemerkung am falschen Ort zur falschen Zeit“. Jeder Versuch, die Verbrechen der Nazi-Zeit mit einem Vergleich zum Internierungslager der Nachkriegszeit zu relativieren müsse fehlschlagen.
CDU-Fraktionschef Thomas Lunacek betonte, dass Schönbohm nicht verglichen und schon gar nicht relativiert habe. „Eine solche Fehlinterpretation ist einfach nur böswillig.“
Ehemalige KZ-Häftlinge hatten die Äußerungen Schönbohms als Unverschämtheit und Brüskierung der Überlebenden kritisiert. „Das ist für uns nicht akzeptabel, weil unter den Insassen des Speziallagers auch Folterer und Mörder aus dem KZ waren“, sagte Hans Rentmeister, Generalsekretär des Internationalen Sachsenhausen Komitees. dpa/pet
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