Kreistag im Havelland entscheidet über Landrat: Gorholts Kandidatur unsicher
Potsdam - Nach der gescheiterten Stichwahl des Landrats im Havelland ist offen, ob sich der SPD-Kandidat Martin Gorholt noch einmal um das Amt bewerben wird. Er mache eine Kandidatur vom Votum des SPD-Unterbezirks Havelland abhängig, sagte Gorholt am Montag der Deutschen Presse-Agentur.
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Potsdam - Nach der gescheiterten Stichwahl des Landrats im Havelland ist offen, ob sich der SPD-Kandidat Martin Gorholt noch einmal um das Amt bewerben wird. Er mache eine Kandidatur vom Votum des SPD-Unterbezirks Havelland abhängig, sagte Gorholt am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Die Landratswahl am Sonntag war an der geringen Wahlbeteiligung gescheitert.
Zuvor hatte bereits ein erster Urnengang am 10. April mit insgesamt acht Kandidaten keinen Wahlsieger erbracht. Die Neuwahl war notwendig geworden, da der bisherige Landrat Burkhard Schröder (SPD) Ende März in den Ruhestand gegangen war.
Bei der Stichwahl am Sonntag erreichte Gorholt, der auch Vorsitzender des SPD-Unterbezirks und Staatssekretär im Kulturministerium ist, 17 645 Stimmen (47,0 Prozent). Der CDU-Kandidat Roger Lewandowski lag mit 19 927 Stimmen (53,0 Prozent) zwar vor ihm – verfehlte aber die nötige Anzahl von mindestens 20 175 Stimmen. Damit fehlten Lewandowski 248 Stimmen zur Wahl als Landrat. Am Dienstag will der SPD-Unterbezirk-Vorstand nun über einen dritten Anlauf Gorholts entscheiden.
Bei der ersten Wahl am 10. April hatte Lewandowski mit 30,51 Prozent bereits die meisten Stimmen erhalten, das erforderliche Quorum von mehr als 50 Prozent aber verfehlt. Gorholt kam mit 27,11 Prozent auf Platz zwei.
Der Kreistag wird voraussichtlich am 20. Juni über einen neuen Landrat entscheiden. Zuvor schreibt der Kreistag die Stelle bundesweit erneut aus. Die Bewerbungsunterlagen dazu wird das Gremium am 11. Mai beschließen. Zur Wahl können sich sowohl die bisherigen Kandidaten als auch neue Bewerber stellen.
Die umstrittene Direktwahl der Landräte war in Brandenburg 2010 eingeführt worden. Mit der Stichwahl am Sonntag ist diese Regelung bereits zwölf Mal praktiziert worden. Bei acht Wahlen verfehlten die Bewerber jedoch das Mindestquorum. Manfred Rey
Manfred Rey
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