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Vetternwirtschaft in Potsdam: IHK-Skandal zieht Kreise
Nach Präsident Victor Stimming wird nun auch Hauptgeschäftsführer René Kohl beurlaubt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts der Untreue.
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Potsdam - Nach dem Rücktritt des Präsidenten der Industrie- und Handelskammer (IHK) Potsdam, Victor Stimming, hat das Präsidium Hauptgeschäftsführer René Kohl unbefristet beurlaubt. Damit habe das Präsidium dem Wunsch Kohls entsprochen, teilte die IHK am Dienstag mit. Stimming war im November zurückgetreten, nachdem in Medienberichten Vorwürfe der Vetternwirtschaft und Verschwendung laut geworden waren. So soll der 62-Jährige für sein Ehrenamt Beraterhonorare kassiert und auf Kosten der IHK eine Sekretärin in seiner Firma beschäftigt haben.
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Die Staatsanwaltschaft Potsdam hat im Fall Stimming Ermittlungen wegen des Anfangsverdachts der Untreue aufgenommen. Dabei geht es auch um eine teure Dienstreise nach Malta, wo das Präsidium im vergangenen Jahr tagte. Die IHK wird aus verpflichtenden Mitgliedsbeiträgen der Firmen finanziert.
Kohl war als Hauptgeschäftsführer an der Vorbereitung von Beschlüssen des alten Präsidiums beteiligt. Vizepräsidentin Beate Fernengel erklärte, vor dem Hintergrund der Vorwürfe habe sich das Präsidium für die Beurlaubung entschieden. Der Hauptgeschäftsführer wolle mit diesem Schritt eine neutrale Aufklärung ermöglichen. "Zur Klärung der Sachverhalte steht uns René Kohl zur Verfügung", betonte sie. "Unser Ziel ist eine lückenlose Aufklärung in Verbindung mit dem Rücktritt des IHK-Präsidenten." Am Mittwoch kommender Woche tagt die Vollversammlung der IHK Potsdam. (dpa)
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