Nach dem Hochwasser: In der Prignitz beginnt Abbau der Elbe-Notdeiche - Hilfsfonds steht
Das Aufräumen in den märkischen Hochwasserregionen geht weiter. An den beiden Elbabschnitten werden Sandsackdämme abgebaut. Derweil gibt es eine Einigung beim Fonds für die Betroffenen der Flut.
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Wittenberge/Berlin/Mühlberg - In der Hochwasserregion der Prignitz hat der Abbau der Notdeiche begonnen. In Wittenberge, Breese, Below und anderen Orten sollen mehrere Kilometer Dämme aus Sandsäcken und Schutzwände abgebaut werden, sagte eine Sprecherin des Krisenstabes am Mittwoch in Perleberg. Bisher wurden mehr als 50 000 Sandsäcke von den Elbdeichen in Mühlberg (Kreis Elbe-Elster) weggeräumt.
Unterdessen haben sich Bund und Länder über die Finanzierung des Fluthilfe-Fonds in Deutschland in Höhe von etwa acht Milliarden Euro geeinigt. Das teilten mehrere Ministerpräsidenten am Mittwoch in Berlin nach einem Treffen mit Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) mit. Demnach beschafft der Bund das Geld für die Fluthilfen per Anleihe. Die Länder zahlen die Hälfte zurück.
Der Pegelstand an der Elbe in Wittenberge war Mittwochnachmittag auf 6,38 Meter gefallen, das waren rund 1,5 Meter weniger als beim Höchststand am 9. Juni. Die Elbe ist dort normalerweise im Schnitt 2,77 Meter tief. Der Landrat wollte die zweithöchste Alarmstufe 3 am Abend aufheben. Nachdem weitere Einsatzkräfte verabschiedet wurden, übernehmen die örtlichen Fachmitarbeiter die Kontrolle der Deiche.
Der Sand von den Notdeichen an der Elbe in Mühlberg wurde auf dem Bauhof der Stadt eingelagert. Er werde für die Winterstreuung aufgehoben, sagte Bauamtsleiter Jörg Burkhardt. Die Jutesäcke wurden auf der Deponie entsorgt, die aus Kunststoff für das nächste Hochwasser aufgehoben. Weitere 6000 Sandsäcke sichern einen gefährdeten Deichabschnitt im Ortsteil Borschütz. Der Pegelstand lag Mittwochmittag bei 4,70 Meter, doppelt so hoch wie normal und gut halb so hoch wie beim Höchststand von 9,88 Meter am 7. Juni.
Bund und Länder wollen alle Details zur Ausgestaltung des Hilfsfonds bis spätestens 5. Juli klären. Dann kann er noch vor der Sommerpause beschlossen werden.
Peter Jähnel, André Stahl
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