HINTERGRUND: In Frankfurt wird am meisten Bier gebraut
Noch um 1800 war Fürstenwalde (Oder-Spree) die Stadt mit den zweitmeisten Brauereien auf brandenburgischem Gebiet. Insgesamt sollen es 104 gewesen sein.
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Noch um 1800 war Fürstenwalde (Oder-Spree) die Stadt mit den zweitmeisten Brauereien auf brandenburgischem Gebiet. Insgesamt sollen es 104 gewesen sein. Nur Bernau (Barnim) hatte mehr. Damals galt das Bierbrauen als der drittwichtigste Wirtschaftszweig der Stadt nach dem Handel und dem Handwerk. Zunehmend an Bedeutung verlor das Brauhandwerk allerdings nach dem Wegfall des sogenannten Krugsverlagsrecht im Zusammenhang mit den Preußischen Reformen Anfang des 19. Jahrhunderts. Bis dahin sicherte das Krugsverlagsrecht den Brauerein einen sicheren Absatz zu, da es festlegte, welche Gastwirtschaft welches Bier ausschenken musste. Zunehmend verloren die kleinen Familienbrauereien den neuen Konkurrenzkampf gegen die aufblühenden Großbrauereien, etwa aus Berlin. Mitte des 19. Jahrhunderts gab es in Fürstenwalde noch zwölf Brauereien, darunter die der Familie Zimmermann.
Allerdings unterschied sich der damalige Biergeschmack deutlich von dem heutigen. Bevorzugt wurde zumindest in der Region ein sehr saures Bier, das eher der heutigen Berliner Weiße gleicht, nur mit erheblich höherem Alkoholgehalt.
Heute gibt es im Land Brandenburg nach Angaben des Deutschen Brauer-Bunds 23 Brauereien, in der gesamten Region sind es 37. Im Jahr 2011 wurden in Berlin-Brandenburg insgesamt 3,95 Millionen Hektoliter produziert. Davon mehr als zwei Millionen Hektoliter vom Frankfurter Brauhaus GmbH aus Frankfurt (Oder) und eine Million Hektoliter von der Berliner-Kindl-Schultheiß Brauerei GmbH, die zur Radeberger-Gruppe gehört. mat
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