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Mit dem Rammbock unterwegs: Am 8. September 2011 durchsuchten Polizisten die Ar-Rahman-Moschee.

© dapd

Kein dringender Tatverdacht: Inhaftierte Berliner unter Terrorverdacht aus U-Haft entlassen

Knapp sieben Wochen nach ihrer Festnahme sind zwei Terrorverdächtige in Berlin aus der Untersuchungshaft entlassen worden. Ihnen wurde zur Last gelegt, mithilfe von Kühlpads den Bau einer Bombe geplant zu haben.

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Bei den Entlassenen handelt es sich um Samir M. und Hani N, die am 8. September unter Terrorverdacht in Berlin festgenommen wurden. Ein Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft bestätigte am Mittwoch einen Bericht von „Spiegel Online“, wonach beide Verdächtige aus der Haft entlassen wurden. Dem Bericht zufolge konnte das Kammergericht Berlin keinen dringenden Tatverdacht gegen den Deutsch-Libanesen und den Palästinenser erkennen, denen die Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Straftat vorgeworfen worden war.

Das Amtsgericht Tiergarten hatte die Männer am 9. September in Untersuchungshaft geschickt. Die Staatsanwaltschaft wirft den beiden vor, sie hätten eine „schwere, staatsgefährdende Gewalttat“ vorbereitet.

Die Männer sollen versucht haben, große Mengen Kühlpads zu beschaffen, um mit dem darin enthaltenen Gel und weiteren Chemikalien einen Sprengsatz herzustellen. Handelsübliche Kühlpads, die zum Beispiel bei Sportverletzungen gern verwendet werden, bestehen aus Ammoniumnitrat und Wasser. Dass Ammoniumnitrat explosiv ist, ist seit Jahrzehnten bekannt.

Sicherheitskreise rechnen beide Männer dem Milieu der Salafisten zu, einer als ultrastreng geltenden Strömung in der islamistischen Szene. Nach Ansicht der Anwälte von M. und N. gibt es allerdings keine Anhaltspunkte, dass ein Anschlag geplant wurde. Deshalb hätte der Haftbefehl gar nicht erst erlassen werden dürfen. (Tsp/AFP)

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