Brandenburg: Jäger vermuten Wolf jetzt auch im Oderbruch
Seelow - Ein Wolf soll im Landkreis Märkisch-Oderland unterwegs sein. Ein Jäger fand am Donnerstag nahe des Ortes Neuentempel vor den Toren der Kreisstadt Seelow typische Spuren in der Ackerkrume sowie auf einer nahegelegenen Weide einen gerissenen Rehbock.
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Seelow - Ein Wolf soll im Landkreis Märkisch-Oderland unterwegs sein. Ein Jäger fand am Donnerstag nahe des Ortes Neuentempel vor den Toren der Kreisstadt Seelow typische Spuren in der Ackerkrume sowie auf einer nahegelegenen Weide einen gerissenen Rehbock. Er sei sicher, dass es sich bei dem Räuber um einen Wolf handle, sagte er der „Märkischen Oderzeitung“. Sein Vater habe zudem an jenem Tag ein graues Tier, deutlich größer als ein Fuchs, gesehen.
Bisher sei nichts bekannt über ein Wolfsvorkommen in diesem Gebiet, sagte die Sprecherin des Landesumweltamts, Frauke Zelt, am Freitag in Potsdam auf Anfrage. Aus der Ferne sei auch nicht eindeutig zu beurteilen, um was für ein Tier es sich handelt. Wenn dort tatsächlich ein Wolf gewesen sein sollte, handle es sich um ein durchziehendes Tier. Es wäre der erste in Märkisch-Oderland gesichtete Wolf seit 1991.
Der Dolgeliner Schäfermeister Wilfried Vogel bezeichnete das mögliche Auftauchen eines Wolfes als Katastrophe. Derzeit stehen viele Mutterherden mit Lämmern draußen auf den Weiden, sagte er. Weidezäune seien für Wölfe kein Hindernis. Der Wildbiologe Steffen Butzeck vom Landesumweltamt habe bereits Kontakt zu dem Schäfer aufgenommen und ihm Beratung etwa zu Fördermaßnahmen wie Zäunen angeboten, sagte Zelt. Sollte ein Schaf gerissen werden, gelte die Regel, dass der Tierhalter entschädigt werde, wenn ein Wolf als Räuber nicht auszuschließen sei.
In Brandenburg leben laut Behörde 40 bis 50 Wölfe. Es handle sich um fünf Rudel, drei Paare und zwei einzelne Wölfe. Die Meisten halten sich in der Lausitz und im Kreis Teltow-Fläming auf. dapd
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