Brandenburg: Junglehrer in Berlin warten auf Geld
Neu eingestellte Lehrer in Berlin müssen oft mehrere Monate warten, bis sie nach dem Beginn des Schuljahres ihr erstes Gehalt bekommen – und das zum wiederholten Male.
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Berlin - Grund ist nach PNN-Informationen der Mitarbeitermangel in der zuständigen Personalstelle der Senatsbildungsverwaltung. „Die Sachbearbeiter haben uns gesagt, dass sie mit der Arbeit nicht hinterherkommen und zu wenige sind“, sagte eine junge Lehrerin, die namentlich nicht genannt werden will. Mehrere ihrer Kolleginnen, die in Berlin zu Beginn des Schuljahres mit befristeten Verträgen eingestellt worden waren, bestätigten dies. „Wir wurden Woche um Woche vertröstet, jetzt gehen die Sachbearbeiter gar nicht mehr ans Telefon“, sagte die Lehrerin.
Der Bildungssenat äußerte sich bis Redaktionsschluss nicht zu den Vorwürfen. Dagegen bestätigte die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) die Beschwerden von Betroffenen. „Wir kennen das Problem, nur bislang ist es öffentlich kaum bekannt. Die Personalstelle ist zu dünn besetzt und damit nicht schnell genug“, sagte GEW-Sprecher Tom Erdmann. In jedem Jahr komme es bei der Auszahlung der Gehälter für neue Lehrer zu Verzögerungen, teilweise bis zu einem Vierteljahr. Dies treffe nicht nur frische und gut bezahlte Kräfte, die nach dem zweiten Staatsexamen an die Schulen gehen, sondern auch die Referendare. „Das ist eine schlechte Willkommenskultur gegenüber den neuen Lehrern.“
In diesem Jahr gibt es in Berlin nicht mehr neu eingestellte Lehrer als in den Vorjahren. Für das laufende Schuljahr sind es rund 1170, das Einstellungskontingent für 2011 lag bei 1182 Stellen. In Brandenburg, wo 450 Lehrer neu eingestellt wurden, gibt es dem Bildungsministerium zufolge kein Problem mit ausbleibenden Gehältern. axf
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