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Totschlag-Prozess am Landgericht Potsdam: Klein Behnitz: Tödliche Schüsse auf Bauernhof vor Gericht
Ende Januar auf einem Bauernhof in Klein Behnitz bei Nauen: Weil einem 72-Jährigen seine Rinder weggenommen werden sollten, schoss er auf Mitarbeiter des Veterinäramtes. Ein Mann starb dabei. Nun beginnt der Prozess.
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Potsdam - Knapp acht Monate nach einer blutigen Attacke auf einem Bauernhof bei Nauen (Havelland) wird einem 72-jähriger Mann jetzt der Prozess gemacht. Vom 11. August an müsse sich der Landwirt wegen der tödlichen Schüsse zu Jahresbeginn auf einen 61 Jahre alten Veterinäramtsmitarbeiter vor dem Landgericht Potsdam verantworten, heißt es in einer Terminankündigung des Gerichts vom Montag. (Az.: 21 Ks 4/15; 486 Js 2752/15)
72-Jähriger schoss mehrmals mit der Schrottflinte
Weil der Bauer offenbar mit der Haltung seiner Rinder überfordert war, sollten ihm Ende Januar 2015 fast alle Tiere weggenommen werden. Als die drei Mitarbeiter des Amtes auf seinem Hof in Klein Behnitz erschienen, schoss er nach Polizeiangaben mehrmals mit einer Schrotflinte auf sie. Der 61-Jährige starb noch am Tatort an seinen Verletzungen, zwei Tierärztinnen blieben unverletzt. Sie mussten sich allerdings in psychologische Behandlung begeben.
Bereits im Sommer 2014 habe der Mann vom Landkreis Havelland die Auflage erhalten, seinen Bestand von 30 Rindern auf 5 zu reduzieren, hieß es. Daraufhin habe er seine Herde bei einem anderen Landwirt untergestellt. Später habe er sie zurückgeholt, ohne jedoch etwas an den Verhältnissen zu ändern. Das Landgericht hat neun Verhandlungstage für den Totschlagsprozess angesetzt. (dpa)
Georg-Stefan Russew
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