HINTERGRUND: Kolonistendorf Neulietzegöricke
Preußenkönig Friedrich II. holte Kolonisten in die fruchtbare, aber häufig von Überschwemmungen heimgesuchte Gegend westlich der Oder.
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Preußenkönig Friedrich II. holte Kolonisten in die fruchtbare, aber häufig von Überschwemmungen heimgesuchte Gegend westlich der Oder. Zwischen 1747 und 1762 hatte der „Alte Fritz“ dem weitverzweigten und kurvenreichen Fluss auf 20 Kilometern Länge ein neues Bett verpasst. Gelockt wurden die Kolonisten mit Vergünstigungen: Sie erhielten Grund und Boden, Haus und landwirtschaftliche Gerätschaften sowie Steuerfreiheit in den ersten Jahren. Laut Kolonistenbrief mussten sie sich verpflichten, den Besitz über drei Generationen nicht zu verkaufen. Jedes Jahr im September feiert Neulietzegöricke den Kolonistentag. 1753 entstand mit Neulietzegöricke die erste von 40 neuen Siedlungen in Fachwerkbauweise, zweieinhalb Kilometer hinter dem Oderdeich. In seinen besten Zeiten hatte das Dorf 870 Einwohner. Der Ortsname stammt aus dem Wendischen und bedeutet „kahle Hügel“. Das bezieht sich aber auf Alt Lietzegöricke, das am hügeligen Ostufer der Oder lag und heute zu Polen gehört. Auf der Feldmark eines jeden Altdorfes, das schon vor der Trockenlegung existierte, wurde eine Kolonie angelegt – daher der Zusatz „Neu-“ vor den Ortsnamen wie Neubarnim, Neutornow oder Neulietzegöricke. dpa
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