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HINTERGRUND: Kostbares Zeugnis der Hochgotik

Die drei, jeweils zwölf Meter hohen Hauptchorfenster der Frankfurter Marienkirche zählen zu den kostbarsten Zeugnissen der Hochgotik. Die insgesamt 117 Bleiglasfelder illustrieren einer Bilderbibel gleich die Schöpfungsgeschichte.

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Die drei, jeweils zwölf Meter hohen Hauptchorfenster der Frankfurter Marienkirche zählen zu den kostbarsten Zeugnissen der Hochgotik. Die insgesamt 117 Bleiglasfelder illustrieren einer Bilderbibel gleich die Schöpfungsgeschichte. Die aus dem 13. Jahrhundert stammenden Fenster waren 1941 vorsorglich ausgebaut und nach Potsdam gebracht worden. Sie wurden 1946 von sowjetischen Kulturoffizieren verschleppt und galten bis 1991 als verschollen. 111 der insgesamt 117 Bleiglasfelder wurden im Jahr 2002 aus der Sankt Petersburger Eremitage nach Frankfurt zurückgebracht und nach ihrer Restaurierung bis Juni 2007 wieder eingebaut. Die sechs fehlenden Scheiben wurden erst 2005 in einem Depot des Moskauer Puschkinmuseums gesichtet. Seither bemühten sich Kirche, Stadt und Bund um die Rückführung.

Die Marienkirche selbst überstand den Krieg nur als Ruine. 1976 übernahm die Stadt in einem Vertrag mit der evangelischen Gertraud-Marien-Gemeinde für 99 Jahre die Nutzung. In den vergangenen Jahren erhielt das Gotteshaus sein 21 Meter hohes Dach zurück, die äußere Hülle des Gebäudes wurde wieder hergestellt. Die drei Chorfenster wurden nach der Rückkehr aus Russland mit Mitteln von Bund, Land, Stadt, Deutscher Bundesstiftung Umwelt und Ostdeutscher Sparkassenstiftung sowie durch Spenden restauriert. Nach Angaben der Stadtverwaltung wird auch die Aufarbeitung der letzten sechs Scheiben von der Sparkassenstiftung finanziert. ddp

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