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Umstrittener Besuch im Landtag: Krach in Brandenburger AfD-Fraktion
Zwei AfD-Abgeordnete haben unbekannte Unternehmer durch den Brandenburger Landtag geführt, aber keine weitere Auskunft über die Besucher gegeben. Auf einige Landtags-Mitarbeiter wirkten die Gäste "bedrohlich und wie Zuhälter". Jetzt entzündet sich ein Streit innerhalb der AfD-Fraktion.
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Potsdam - Die AfD-Abgeordneten im Brandenburger Landtag streiten um die Führung der Fraktion. Anlass ist ein umstrittener Besuch von Unternehmern bei der Fraktion. Darüber hatte am Montag zuerst die "Bild-Zeitung berichtet. "Mitarbeiter haben mir berichtet, dass diese Besucher bedrohlich und wie Zuhälter wirkten", sagte der Abgeordnete Steffen Königer der Deutschen Presse-Agentur. Die Gruppe war von Vize-Fraktionschef Andreas Kalbitz und der parlamentarischen Geschäftsführerin Birgit Bessin durch den Landtag geführt worden.
AfD-Abgeordneter Königer: "Ich habe kein Vertrauen mehr"
"Auf einer von vier Abgeordneten beantragten Sondersitzung der Fraktion wurde uns vergangene Woche Auskunft darüber verweigert, um wen es sich bei dieser Delegation gehandelt hat", berichtete Königer. "Ich habe kein Vertrauen mehr zu dieser Führung."
Der ominöse Besuch habe aber nur "das Fass zum Überlaufen" gebracht, sagte Königer. Er erinnerte daran, dass Kalbitz und Bessin im Fühjahr ein früheres NPD-Mitglied im Büro beschäftigt hatten. "So etwas geht gar nicht", meinte Königer. Nach seinen Angaben rebellieren inzwischen sechs der zehn AfD-Abgeordneten gegen Kalbitz und Bessin.
Es soll auch um eine mögliche Kandidatur zur Bundestagswahl gehen
Kalbitz zeigte sich auf Anfrage verwundert. "Das waren Unternehmer aus dem Wahlkreis von Birgit Bessin im Landkreis Teltow-Fläming", sagte er. Bessin war am Montag zunächst nicht erreichbar. Kalbitz und Bessin werden zum rechtsnationalen Flügel der AfD gerechnet.
Wie aus Kreisen der Fraktion zu hören ist, soll es bei dem Krach auch um die mögliche Kandidatur von Brandenburger AfD-Landtagsabgeordneten bei der Bundestagswahl im kommenden Jahr gehen. Bislang hat nur Gauland offen sein Interesse an einem Bundestagsmandat bekundet. (dpa)
Klaus Peters
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