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Großbrand: Lagerhalle in Spandau vollkommen zerstört

Trotz extremer Hitze und Explosionen von Gasbehältern bekommt die Feuerwehr den Großbrand in einer Spandauer Lagerhalle allmählich unter Kontrolle.

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Berlin - Trotz extremer Hitze und Explosionen von Gasbehältern bekommt die Feuerwehr den Großbrand in einer Spandauer Lagerhalle allmählich unter Kontrolle. „Das große Feuer ist aus und wird wahrscheinlich nicht mehr ausbrechen“, sagte Feuerwehrsprecher Sven Gerling auf dapd-Anfrage. Dennoch würden die Löscharbeiten der kleineren Brandherde noch mehrere Stunden andauern. Mehr als 100 Einsatzkräfte seien noch vor Ort. Die 24.000 Quadratmeter große
Halle ist mittlerweile eingestürzt.
 
Die Einsatzkräfte haben den Angaben zufolge ein Übergreifen auf weitere Hallen verhindern können. „Wir löschen auch von den Dächern der Nachbargebäude“, fügte der Sprecher hinzu. Erschwert würden die Arbeiten durch die Tatsache, dass die zerstörte Halle nach wie vor an den Stromkreislauf angeschlossen sei. Mit Rücksicht auf die benachbarten Firmen wolle man den Generator nicht vom Netz nehmen. Ein langer Stromausfall könnte für die anderen Unternehmen einen
Millionenschaden verursachen, sagte Gerling.

Auf dem Gelände eines alten Industriegebietes befinden sich vier riesige Lagerhallen. In einer Halle war gegen 4.00 Uhr das Feuer ausgebrochen. Augenzeugen berichteten von meterhohen Flammen und einer riesigen Rauchwolke, die über Spandau hinwegzog. Erste Messungen der Schadstoffe hätten „ keine gesundheitsgefährdende Konzentration“ ergeben, betonte Gerling. Durch den Wind hätten sich die Gase rasch verflüchtigt. „Die Wetterlage hat uns geholfen.“
Mittlerweile gebe es nur noch eine weiße Wasserdampfwolke.

Keine Beeinträchtigungen gab es laut einem Flughafensprecher für den Flugverkehr. Die Rauchwolke lag in der Einflugschneise des Flughafens Tegel. Immer wieder war vor Ort zu beobachten, wie Flugzeuge mit eingeschaltetem Licht durch die Rauchsäule flogen.
 
„Tegel ist auch bei schlechter Sicht gut anzufliegen“, sagte der Sprecher der Deutschen Flugsicherung (DFS), Stefan Jaekel. So erfolgen aus Richtung Spandau nur die Anflüge auf Tegel. Laut gesetzlicher Vorschriften müssen die Maschinen dabei die letzten 18 Kilometer stets geradeaus fliegen. Mittels der modernen Instrumente
sei das auch bei schlechten Sichtverhältnissen möglich.

Grundsätzlich erfolgen in Tegel die Starts und Landungen auf zwei getrennten Bahnen. Wegen der Rauchentwicklung habe man den Piloten aus Sicherheitsgründen alternativ auch die Startbahn für den Landeanflug angeboten. Nach Rücksprache mit dem Tower hätte ein Großteil der Piloten davon aber keinen Gebrauch gemacht, sagte Jaekel.

Zur Unterstützung der Löscharbeiten schickte der Flughafen eines seiner Löschfahrzeuge. Außerdem war ein Boot der Feuerwehr vor Ort, das Wasser aus der Spree zur Einsatzstelle pumpte. Nach Worten Gerlings funktionierten die Hydranten auf dem Privatgelände gar nicht oder nur nicht eingeschränkt.

In der Halle im Ortsteil Siemensstadt an der Gartenfelder Straße lagerten den Angaben zufolge alte Fahrzeuge, Lkw und Teppiche, die für den Export vorgesehen gewesen waren.

Berichte über Verletzte lagen zunächst nicht vor. Die Brandursache war noch unklar. Die Feuerwehr schickte auch Spezialisten an den Einsatzort. Die Polizei sperrte den Brandort weiträumig ab. dapd

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