
© dpa
Getöteter Flüchtlingsjunge Mohamed: Mohamed soll in Berlin bestattet werden
Der getötete Flüchtlingsjunge Mohamed soll in Berlin nach islamischen Ritus bestattet werden. Ein SPD-Politiker fordert nun, dass seine Familie in Deutschland bleiben darf.
Stand:
Berlin - Der getötete vierjährige Flüchtlingsjunge Mohamed soll in den nächsten Tagen nach islamischen Ritus in Berlin bestattet werden. Das kündigte der Berliner SPD-Abgeordnete Ilkin Özışık am Montag im Namen der Familie an. Die Leiche sei am Montag freigegeben worden, berichtete der Anwalt von Mohameds Familie, Khubaib Ali Mohammed. Das Geld für die Bestattung sei bereits durch Spenden gesammelt worden.
Mohameds Mutter wird nur noch einen Monat geduldet
Özışık kümmert sich um die Familie, weil sein Wahlkreis in Moabit liegt. Mohamed war am 1. Oktober vom Gelände des Landesamtes für Gesundheit und Soziales (Lageso) in Moabit entführt worden. Nach dem Geständnis seines mutmaßlichen Mörders missbrauchte der 32-Jährige den Jungen sexuell und erdrosselte ihn einen Tag später in seinem Wohnhaus im brandenburgischen Kaltenborn.
Özışık forderte ein Bleiberecht für die seit mehr als einem Jahr in Berlin lebende Familie des Jungen aus Bosnien-Herzegowina. "Wir brauchen einen Aufenthaltsstatus, unbedingt." Die Mutter werde sonst nur noch einen Monat geduldet. Sie wolle aber im Prozess gegen den mutmaßlichen Mörder als Nebenklägerin auftreten. "Wir wünschen uns ein vorläufiges Bleiberecht für diese Familie!", betonte der SPD-Abgeordnete. Mohamed hatte zwei Geschwister.
Gedenkfeier für Elias in Potsdam
Die Stadt Potsdam lädt zu einer öffentlichen Gedenkfeier für Elias ein: Sie soll am 3. November um 18 Uhr vor dem Bürgerhaus am Schlaatz, Schilfhof 28, stattfinden. Alle Potsdamerinnen und Potsdamer seien herzlich eingeladen, heißt es von der Stadt. „Indem wir gemeinsam zusammenkommen, geben wir der Trauer einen Raum“, sagte Oberbürgermeister Jann Jakobs. (dpa/PNN)
Mohamed verschwand am 1. Oktober. Knapp vier Wochen später wurde er tot gefunden. Ein Chronik >>
Für Elias und Mohamed gibt es nun ein Kondolenzbuch online. Hier geht es zum Link >>
Andreas Rabenstein
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: