Schulen: Nach Kopfnuss-Vorwürfen: Lehrerin aus Eichwalde versetzt
Eine Lehrerin, die Erstklässler mit Kopfnüssen gezüchtigt haben soll, wird nicht mehr an der Humboldt-Grundschule Eichwalde unterrichten. Das Verhältnis zwischen ihr und den Schülern sei extrem schlecht, heißt es im Bildungsministerium.
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Eichwalde - Eine Untersuchung des Schulamtes habe zwar ergeben, dass die Lehrerin die Kinder "nicht geschlagen, sondern lediglich mit der flachen Hand am Kopf berührt" habe, allerdings sei das Verhältnis zwischen ihr und den meisten Schülern auch noch aus anderen Gründen extrem schlecht. Das teilte gestern der Sprecher des Bildungsministeriums, Stephan Breiding, mit. Die Entscheidung des Schulamtes fiel nach Informationen des Tagesspiegels endgültig nach einer Elternversammlung am Mittwochabend. Dabei hatten viele Eltern berichtet, dass ihre Kinder regelrecht Angst hätten, in die Schule zu gehen.
"Die Sechs- und Siebenjährigen sind wohl regelmäßig angebrüllt worden, die Lehrerin soll extrem schnell gereizt reagiert haben", sagte Ministeriumssprecher Breiding. Deshalb würden weiterhin disziplinarrechtliche Maßnahmen geprüft, die Versetzung sei allerdings keine solche, auch wenn die Kollegin künftig keine Klasse mehr leiten werde. Für das Ministerium sei das Wichtigste, dass die Kinder wieder angstfrei zur Schule gehen könnten und sich die gesamte Situation beruhige, sagte Breiding: "Es ist ganz klar, dass auch die Schulleitung Fehler gemacht hat. Sie hat Hinweise der Eltern negiert und nicht adäquat reagiert."
Eltern meldeten Kinder krank
Nachdem die Eltern das Schulamt informiert und Strafanzeigen gegen die Lehrerin gestellt hatten, durfte diese zunächst weiter unterrichten. Daraufhin meldeten mehrere Eltern ihre Kinder krank. Angeblich seien diese von der Lehrerin und der Schulleitung dahingehend beeinflusst worden, dass "doch alles ganz anders war". Nachdem der Tagesspiegel über die Vorwürfe geschrieben hatte, meldeten sich viele Eltern und Großeltern aus Eichwalde im Internet zu Wort. So schrieb die Mutter eines Kinder in der betroffenen 1. Klasse: "Es ist schlimm, was vorgefallen ist. Doch schlimmer ist das, was vorangegangen ist: Erstklässler, die voller Neugier, Vertrauen, Stolz und Lust aufs Lernen ihre Schulzeit beginnen, werden entmutigt, gedemütigt, eingeschüchtert. Wie kann man Kindern so etwas antun?"
Die Elternsprecherin der Schule, Barbara Winter, begrüßte, dass die Lehrerin die Klasse verlässt. Jetzt könne man nach vorne schauen und die Kinder könnten angstfrei lernen. Sie wies den Vorwurf der Schulleitung zurück, dass die Eltern die Vorwürfe öffentlich gemacht hätten, um der Schule zu schaden. "Im Gegenteil: Die Eltern haben verantwortungsbewusst gehandelt, sich untereinander beraten und erst, als keine Reaktion der Schulleitung erfolgte, wurden nach meiner Information das Schulamt eingeschaltet und Strafanzeigen gestellt." (Tsp/tso)
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