Brandenburg: Neonazi-Treffen aufgelöst
Mehrfach verbotene Parolen gegrölt
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Wittstock/Schwedt - Zwei Treffen von einschlägig bekannten Rechtsextremisten sind in Wittstock und Schwedt/Oder von der Polizei aufgelöst worden. In Schwedt wurden am Mittwochabend fünf Männer vorübergehend in Gewahrsam genommen, weil sie betrunken und laut grölend durch die Stadt zogen, wie die Polizei am Donnerstag mitteilte. Im weiter westlich gelegenen Wittstock hatten etwa zur gleichen Zeit fünf bis sechs Männer im Hinterhof eines Mehrfamilienhauses Neonazi-Parolen skandiert.
Bei dem Vorfall in Schwedt versuchte ein 22-Jähriger mehrfach, die Beamten durch Tritte und Schläge zu verletzen. Er blieb über Nacht in einer Zelle und konnte am Donnerstagmorgen die Polizeiwache verlassen. Die anderen vier konnten bereits am Mittwoch wieder gehen. Keinem der Neonazis aus der Uckermark konnte die Polizei ein verfassungsfeindliches Verhalten nachweisen. Nur der 22-Jährige erhielt Anzeigen, weil er sich gegen die Festnahme wehrte.
In Wittstock hatte ein Anwohner gehört, wie die Männer mehrfach verbotene Parolen grölten. Dafür erhielten die Neonazis eine Anzeige. Vor Ort stoppten die Polizisten auch einen 26-jährigen Motorradfahrer, der zuvor mit den Rechtsextremisten gefeiert hatte. Er stieg mit 1,2 Promille im Blut auf seine Maschine. Er besaß laut Polizei auch keinen gültigen Führerschein.
Der Brandenburger Verfassungsschutz rechnete im vergangenen Jahr rund 1 170 Menschen der rechten Szene zu. Die Zahl der Neonazis, die sich auf die Ideologie der Hitler-Partei NSDAP berufen, stieg 2010 auf den höchsten je in der Mark gemessenen Stand von 380 Personen. dapd
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