
© dpa
Brandenburg: Nur vier Tage Luftfahrtmesse ILA 2016 soll schneller und effizienter werden
Schönefeld - Schon vor Beginn der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung (ILA) steht fest: Mit einem Besucherrekord wird es diesmal nichts. Das liegt nicht etwa an einer Flaute in der Branche.
Stand:
Schönefeld - Schon vor Beginn der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung (ILA) steht fest: Mit einem Besucherrekord wird es diesmal nichts. Das liegt nicht etwa an einer Flaute in der Branche. Der Grund ist die verkürzte Messedauer. Statt sechs Tage wie bisher sind es diesmal vom 1. bis 4. Juni nur vier. Die Industrieschau soll so „effizienter“ werden, heißt es bei den Organisatoren. Aussteller und Fachbesucher hätten es sich so gewünscht. Aber auch das Privatpublikum hat nun weniger Zeit, sich Flugzeuge, Hubschrauber und Drohnen auf der Südbahn des Flughafens Berlin-Schönefeld anzusehen.
Die Vorzeichen für die Flugzeugbauer und ihre Zulieferer sind nicht schlecht. Der internationale Luftverkehr wächst weiter. Nach der jüngsten Prognose soll sich die Zahl der weltweiten Flugreisen von 3,5 Milliarden (2015) in den nächsten 20 Jahren auf sieben Milliarden verdoppeln. Deshalb wachsen die Flotten, vor allem in Asien. Aber auch die führenden Billigfluggesellschaften in Europa, Ryanair und Easyjet, rüsten weiter auf. Derzeit beflügelt das billige Kerosin das Geschäft zusätzlich.
Das bedeutet weiterhin reichlich Aufträge für die Hersteller der Maschinen. Daran ändern auch die zuletzt durchwachsenen Geschäftsbilanzen der Branchenriesen Boeing und Airbus nichts. Der US-Konzern hatte Absatzprobleme beim Jumbo-Jet 747-8. Dem europäischen Konkurrenten Airbus bescherte die Modellumstellung bei wichtigen Flugzeugtypen im ersten Quartal einen geringeren Gewinn.
Auf den 250 000 Quadratmetern der ILA ist Boeing mit seinem Jumbo-Jet vertreten. Airbus zeigt wieder das größte zivile Verkehrsflugzeug, eine A380 mit Platz für 850 Passagiere. Der ukrainische Hersteller Antonov stellt den neuen zweistrahligen Transporter AN-178 vor. Die Bundeswehr ist unter anderem mit der A400M sowie den Kampfflugzeugen Eurofighter und Tornado dabei.
Trotz der Verkürzung soll die Messe auch für das private Publikum attraktiv bleiben. Deshalb wird es einen „langen Freitag“ geben, die ILA bleibt am 3. Juni zwei Stunden länger bis 20 Uhr geöffnet. Einen Zeitsprung wagt das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Im Windkanal haben Forscher mit einem Nachbau die Flugtauglichkeit eines Gleiters von Otto Lilienthal getestet. Auf der ILA wollen sie erklären, warum der Luftfahrtpionier im Jahre 1896 bei einem Flugversuch in Brandenburg abstürzte. Er verletzte sich dabei so schwer, dass er am folgenden Tag starb. Bernd Röder
Bernd Röder
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: