Brandenburg: Planung der Flugrouten geht voran Heute tagt Kommission Proteste gehen weiter
Mit Demonstrationen und einem neuen Bündnis machen sie in dieser Woche Front gegen Fluglärm. Zunächst aber tritt an diesem Montag die Fluglärmkommission Schönefeld wieder zusammen.
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Mit Demonstrationen und einem neuen Bündnis machen sie in dieser Woche Front gegen Fluglärm. Zunächst aber tritt an diesem Montag die Fluglärmkommission Schönefeld wieder zusammen. Das Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung will den Gemeinde- und Unternehmensvertretern einen ersten Einblick in die Planung der Behörde gewähren. Sie will die Flugrouten bis Januar festlegen.
Das beratende Gremium will nach Angaben des brandenburgischen Verkehrsministeriums auch über aktuelle Lärmkarten für das Flughafen-Umfeld diskutieren, außerdem soll der aktuelle Stand der Schutz- und Entschädigungsgebiete Thema sein. Die Flughafengesellschaft hatte am Bundesverwaltungsgericht in Leipzig Zugeständnisse gemacht und angekündigt, dass wegen der neuen Flugrouten weitere Hausbesitzer schalldichte Fenster und andere Schutzeinrichtungen bekommen können.
Auf der Tagesordnung steht auch ein Antrag der Gemeinde Wildau, der darauf abzielt, Starts und Landungen auf den beiden Bahnen so zu verteilen, dass weniger Menschen von Lärm betroffen sind. Ob die Kommission darüber abstimmt, ist offen. Schon bei der vorigen Sitzung Ende September hatte die Kommission mehrere und auch sich widersprechende Anträge an das Bundesaufsichtsamt weitergeleitet.
Die Behörde legt die Routen auf Grundlage des Vorschlags der Deutschen Flugsicherung vom Juli fest. Der Chef des Bundesamts, Nikolaus Herrmann, und die Kommissionsvorsitzende Kathrin Schneider wollen am Nachmittag über die Ergebnisse berichten. Wenige Stunden später werden voraussichtlich wieder zahlreiche Friedrichshagener gegen die geplante Müggelsee-Flugroute demonstrieren.
Dabei laufen sich die Flughafenkritiker warm für die angekündigte „Großdemonstration“ am kommenden Samstag. Unter dem Motto „Nicht über unsere Köpfe hinweg“ wollen sie vom Potsdamer Platz zum Bundeskanzleramt ziehen. Dabei werden nach Veranstalterangaben auch Anrainer der Flughäfen Frankfurt und Leipzig erwartet. „Bundesweit gegen Fluglärmterror“, heißt es im Aufruf. Seinen ersten öffentlichen Auftritt plant zuvor am Mittwoch das neue Aktionsbündnis für ein lebenswertes Berlin-Brandenburg, in dem sich zwölf Bürgerinitiativen zusammengeschlossen haben. Die Mitglieder kommen aus Friedrichshagen, Großbeeren, Kleinmachnow, Lichtenrade, Lichterfelde, Rangsdorf, Schöneiche, Spandau, Stahnsdorf, Teltow, Wilhelmshagen, Rahnsdorf und Zeuthen. Sie fordern einen neuen Standort für den Hauptstadtflughafen. Bis es soweit ist, soll in Schönefeld ein strenges Nachtflugverbot gelten.
Burkhard Fraune
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