Falkensee: Polizei hebt mutmaßlichen Dealer-Ring aus
Ein Jahr waren sie unter ständiger Polizeibeobachtung. Jetzt klickten bei mutmaßlichen Drogendealern aus dem Havelland die Handschellen, als sie ein „Gras“-Geschäft einfädelten.
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Falkensee/Potsdam - Es ist der bisher größte Drogenfund in der zweijährigen Geschichte der Polizeidirektion West: Im havelländischen Falkensee haben die Ermittler einen mutmaßlichen Dealer-Ring ausgehoben und kiloweise Drogen beschlagnahmt. Gegen zwei 27 und 34 Jahre alte Männer aus Falkensee und Berlin habe das Amtsgericht Potsdam Haftbefehl erlassen, teilte Direktionschef Peter Meyritz am Mittwoch in der Landeshauptstadt mit. Beide Haupttäter sitzen seit Ende letzter Woche in Untersuchungshaft.
Mehr als 40 Ermittler waren den professionell organisierten Händlern bereits seit einem Jahr auf der Spur. In der vergangenen Woche konnte eine Drogenübergabe von einem Kilo „Gras“ dokumentiert werden - und die Fahnder schlugen zu. In einer Bunkerwohnung im Berliner Stadtbezirk Spandau wurden daraufhin mehr als elf Kilo „Gras“, ein Kilo Amphetamine sowie 200 Gramm Kokain sowie 76 000 Euro Bargeld beschlagnahmt. Der Verkaufswert beläuft sich den Angaben zufolge auf mehr als 180 000 Euro. Auch gegen zwei weitere 30 Jahre alte Männer wird ermittelt.
Der lange Ermittlungszeitraum erkläre sich mit der akribischen Ermittlungsarbeit, hieß es. Alle Eventualitäten mussten beweissicher belegt werden. „Wenn wir die Wohnung des 27-Jährigen in Falkensee durchsucht hätten, hätten wir nicht ein Gramm gefunden“, sagte Kripo-Chefermittler Holger Kutzschebauch. Erst habe die Bunkerwohnung in Berlin-Spandau gefunden werden müssen.
Dort seien die Drogen auf engsten Raum in einem Kühlschrank, Tresor und wegen des starken „Gras“-Geruchs auf dem Balkon gelagert gewesen. Zudem seien unzählige schwarze Tragetaschen und 35 Mobiltelefone gefunden worden, erklärte Kutzschbauch. Der Zugriff sei ein harter Schlag gegen eine florierende Drogenszene im Havelland, bemerkte Meyritz. Wegen der Nähe zu Berlin würden andere versuchen, den Markt des mutmaßlichen Drogendealerrings zu übernehmen. dpa
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