Brandenburg: Prozess gegen namenlose Aktivistin
Cottbus - Braunkohle-Proteste von Aktivisten in Tagebaugebieten landen immer mal wieder vor Gericht. Dieser Fall aus der Lausitz ist aber besonders: In Cottbus beginnt am Donnerstag ein Prozess gegen eine Frau, deren Namen weder die Staatsanwaltschaft noch das Gericht kennen.
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Cottbus - Braunkohle-Proteste von Aktivisten in Tagebaugebieten landen immer mal wieder vor Gericht. Dieser Fall aus der Lausitz ist aber besonders: In Cottbus beginnt am Donnerstag ein Prozess gegen eine Frau, deren Namen weder die Staatsanwaltschaft noch das Gericht kennen. Die mutmaßliche Aktivistin verweigert es nach Behördenangaben seit ihrer Festnahme an Pfingsten, ihre Personalien zu nennen und sitzt deshalb in Untersuchungshaft. Der Prozess wird gegen unbekannt geführt.
Der Vorwurf: Die Beschuldigte – die Staatsanwaltschaft nennt sie „Frau Y.“ – soll sich bei einer Ankettaktion an Bahngleisen für den Kohletransport in der Nähe des Tagebaus Jänschwalde im Grenzgebiet zu Polen gewehrt haben, als die Polizei eingriff. Dabei soll sie einen Beamten verletzt haben.
Tausende hatten sich an dem Wochenende im Mai auf Initiative eines Protestbündnisses im Lausitzer Braunkohlerevier versammelt, die Schienenstrecke zum Kraftwerk blockiert und versucht, das Gelände zu besetzen. Insgesamt laufen nach den Protesten Ermittlungen gegen 213 Menschen, so Brandenburgs Innenminister Karl-Heinz Schröter (SPD) am Mittwoch im Landtag. Anna Ringle
Anna Ringle
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