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BRANDSTIFTUNG: Prozess nach Explosion: Brandstiftung gestanden

Das Motiv war Rache: Anfangs wollte er nur die Wohnung anzünden, dann explodierte das ganze Haus.

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Frankfurt(Oder)/Erkner - Ein Nachbarschaftsstreit mit dramatischen Folgen: Ein halbes Jahr nach der Explosion eines Hauses in Erkner (Oder-Spree) hat ein 51-Jähriger die Tat gestanden. Zum Prozessauftakt am Donnerstag in Frankfurt (Oder) hat der Mann die Tat umfassend geschildert, sagte ein Sprecher des Landgerichts. Der 51-Jährige muss sich wegen versuchten Mordes, besonders schwerer Brandstiftung und versuchter Brandstiftung mit Todesfolge verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, dass er den Tod von Menschen zumindest billigend in Kauf genommen hat. Zwei mutmaßliche Mittäter im Alter von 43 und 42 Jahren sind ebenfalls angeklagt.
Laut Anklage zog das Trio in der Nacht zum 19. Juni 2011 mit zwei gefüllten Benzinkanistern zu dem Mehrfamilienhaus. Das Motiv war Rache: Der 51-Jährige wollte dem Hauseigentümer einen Denkzettel verbpassen, weil dieser ihm Hausverbot erteilt hatte.
Während seine Helfer im Fluchtauto warteten, legte der 51-Jährige laut Anklage in einer Wohnung Feuer. Dadurch kam es zu einer Explosion. Weil dabei auch eine Gasleitung beschädigt wurde, kam es zu einer weiteren Explosion. Das Haus stürzte teilweise ein und brannte völlig ab. Ein Mieter konnte sich nur mit knapper Not ins Freie retten.
Der mutmaßliche Brandstifter zog sich damals laut Staatsanwaltschaft Brandverletzungen zu. Nach der Tat flüchtete das Trio zunächst nach Polen. Wenig später kehrten sie jedoch nach Deutschland zurück - und wurden festgenommen. Der Mutmaßliche Haupttäter sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Das Gericht hat zunächst insgesamt sechs Verhandlungstage eingeplant. 43 Zeugen sollen gehört werden. Ein Urteil wird am 16. Dezember erwartet. dpa

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