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Verschwundene Schwangere: Prozess um "Mord ohne Leiche" geht zu Ende
Seit fast 17 Jahren ist Maike Thiel verschwunden. Angeklagt wegen Mordes ist der heute 34-Jährige Exfreund des Mädchens.
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Neuruppin/Leegebruch - Nach rund neun Monaten ist ein Ende im Mordprozess um das spurlose Verschwinden einer hochschwangeren Jugendlichen Maike Thiel absehbar. Aus Sicht des Gerichts können die Plädoyers gehalten werden, teilte eine Sprecherin am Montag mit. Ob es dazu beim nächsten Termin am 24. Februar kommt, hängt jedoch davon ab, ob die jüngsten Beweisanträge der Verteidigung zu einer weiteren Vernehmung von Zeugen führen. Ist dies nicht der Fall, könnte Ende Februar oder Anfang März das Urteil gesprochen werden.
Angeklagt wegen Mordes ist der 34-Jährige Ex-Freund der Jugendlichen. Auf der Anklagebank sitzt auch die Mutter (61), die ihren Sohn und einen 80 Jahre alten Bekannten zu der Mordtat angestiftet haben soll. Das Verfahren gegen den älteren Mann war abgetrennt worden, weil er inzwischen verhandlungsunfähig ist. Die Leiche der jungen Frau aus Leegebruch (Oberhavel) ist allerdings bis heute verschwunden.
Laut Anklage haben die Männer die damals 17-Jährige nach einer Schwangerschaftsuntersuchung im Krankenhaus Hennigsdorf unter einem Vorwand ins Auto gelockt. Maike Thiel war gerade von der Schwangerenuntersuchung gekommen. Dann sind sie, so der Vorwurf, mit der jungen Frau in ein Waldstück gefahren. Der auf der Rückbank sitzende Senior soll sie von hinten erdrosselt haben. Dafür hat der Mann laut Anklage umgerechnet knapp 1800 Euro erhalten. (dpa)
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