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Mühlberg: Sanierte Elbe-Deichabschnitte schützen die Stadt an der Elbe

Jedes große Hochwasser bedeutet für die südbrandenburgische Stadt Mühlberg an der Elbe eine Zitterpartie. Doch der Deichbau macht dort Fortschritte. Jetzt wird noch eine Rückzugsfläche gebaut.

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Mühlberg - Mit sanierten Deichen wird die Stadt Mühlberg (Elbe-Elster) besser gegen Hochwasser geschützt. Umweltministerin Anita Tack (Linke) übergab am Mittwoch die ersten beiden fertigen Deichabschnitte in der Nähe des Ortsteils Köttlitz. Für 3,5 Millionen Euro wurden dort 450 Meter Deich saniert und auf 750 Metern Länge ein Damm auf einer neuen Trasse errichtet. Wegen der starken Strömung und Eisganges im Winter hat dieser einen Lehmkern und wurde mit schweren Granitsteinen befestigt. Zugleich entsteht dort eine 180 Hektar große Überflutungsfläche. Weitere Deichabschnitte sollen bei Mühlberg in den nächsten fünf Jahren gebaut werden. Die gesamten Arbeiten kosten 22 Millionen Euro.

Beim jüngsten Hochwasser im Juni mussten die im November 2012 gestarteten Bauarbeiten vorübergehend eingestellt und die Baustellen aufwendig gesichert werden. Ein asphaltierter Weg erleichtert künftig die Kontrolle und Verteidigung des Schutzdammes. Jeder für den Hochwasserschutz  ausgegebene Euro sei gut investiert, erklärte Tack mit Blick auf die großen Hochwasser an der Elbe, die Mühlberg immer wieder bedrohen.

„In den Überflutungspolder passen einmal mehr als drei Millionen Kubikmeter Hochwasser der Elbe rein“, sagte der Präsident des Landesumweltamtes, Matthias Freude. Im November soll der erste Abschnitt dieses Hinterlanddeiches fertig sein. Der alte, niedrigere Deich weiter vorn am Fluss bleibe erhalten.

Mühlberg war im August 2002 und im Juni dieses Jahres nur knapp einer Flutkatastrophe entgangen. Die Kleinstadt musste beide Male evakuiert werden. Doch die durch Sandsäcke verstärkten Dämme hielten dem Druck der fast zehn Meter hohen Wassermassen stand. Der tagelange Abwehrkampf Tausender Bewohner und ihrer Helfer begründete das „Wunder von Mühlberg.“

In den Hochwasserschutz Brandenburgs wurden seit 1997 mit Unterstützung des Bundes und der Europäischen Union rund 400 Millionen Euro investiert. Mehr als 200 Kilometer Deiche, vor allem an Elbe und Oder, sind nach Ministeriumsangaben saniert oder neu gebaut. An der Oder konnten gut 90 Prozent fertiggestellt werden, an der Elbe mittlerweile mehr als 70 Prozent. Allerdings fordert die Kreisverwaltung von Elbe-Elster seit Jahren, die Planung zum
Hochwasserschutz des Elbe-Nebenflusses Schwarze Elster schneller voranzubringen.

Peter Jähnel

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