
© Patrick Pleul/dpa (Märkisch-Oderland).
Storchendrama in Hohenwutzen: Schwer verletzter Storch Hans bewegt Gemüter
Brandenburg ist Storchenland. Im vergangenen Jahr machte der blaue Storch von Biegen Schlagzeilen - nun ist es der schwer verletzte Hans in Hohenwutzen.
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Hohenwutzen - Hohenwutzen bangt um seinen Storch: Schon seit Jahren bezieht Hans den Schornstein auf dem Grundstück von Heiko Rex. Seit ein paar Tagen blicken die Tierfreunde des Ortes im Landkreis Märkisch-Oderland nicht mehr nur erfreut, sondern sehr besorgt auf sein Nest. Denn der Weißstorch ist schwer verletzt.
Ein Metallköder, wie ihn auch Angler benutzen, hat sich in den Bereich der Keule des Vogels gebohrt. Das Tier frisst nicht mehr regelmäßig und hat Schmerzen, wie Peter Streckenbach von der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises am Freitag sagte. Er bestätigte damit einen Bericht der „Märkischen Oderzeitung“ vom selben Tag.
Wie genau es um Hans steht, weiß niemand, denn einfangen lässt sich das Tier bislang nicht. „Auf jeden Fall kämpft er“, sagte Kerstin Grimm, die Lebensgefährtin von Heiko Rex. Am Freitag versorgte der Vogel aber immerhin seine drei Jungen, die ebenso wie ein Storchenweibchen zu Hans gehören.
Um den Storch zu einem Tierarzt zu bringen, versuchen Einwohner, ihn zu fangen. Das sei bislang jedoch nicht gelungen, wie Streckenbach sagte. Einige Hohenwutzener liegen jedenfalls auf der Lauer - mit Leitern und Netzen. Man hofft, dass Hans nicht auch noch flugunfähig wird. Denn das wäre sein Ende, erläutert Streckenbach. Wie der Metallköder in den Körper des Tieres gelangte, ist nicht klar.
Immer wieder bewegen Störche die Gemüter. Im vergangenen Jahr war es der blaue Storch von Biegen (Oder-Spree). Er lockte viele Schaulustigen an, der RBB hatte das Landeskriminalamt sogar mit der Untersuchung einer Feder beauftragt. Am Ende kam heraus: Der blaue Storch war mit Industriefarbe - etwa aus einer Deponie-Pfütze - gefärbt.
Brandenburg ist die Heimat zahlreicher Störche. Im September 2010 sprach der Nabu von rund 1200 Paaren, offizielle Zahlen für das vergangene Jahr sollen nach Angaben des Nabu-Regionalverbandes Calau erst im September bekanntgegeben werden.
Leticia Witte
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