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Skandal um Easy Abi: Skandal um Easy Abi

Die Affäre um die Firma Easy Abi wird immer verworrener. Nun fühlen sich nicht nur rund 1000 Schüler geprellt. Auch der neue Besitzer der Firma vermutet einen Betrug: Er wirft den Vorbesitzern vor, beim Verkauf Verluste und Verbindlichkeiten verschwiegen zu haben.

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Berlin  - Der neue Eigentümer der Firma Easy Abi hat nach einem Medienbericht schwere Vorwürfe gegen die Vorbesitzer der Agentur erhoben und den Kaufvertrag wegen „arglistiger Täuschung“ angefochten. Das berichtet das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“. Der neue Eigentümer erklärte demnach, die Vorbesitzer hätten ihm hohe Verbindlichkeiten, fällige Provisionszahlungen und Verluste verschwiegen sowie falsche Angaben zu Renditen gemacht. Der jetzige und der frühere Manager, die am Freitagabend in ihren Wohnungen verhaftet worden waren, sind inzwischen wieder auf freiem Fuß. Der Haftbefehl wegen Untreue wurde von einem Bereitschaftsrichter am Samstag außer Vollzug gesetzt.

Der Käufer der Event-Firma fühlt sich nach seinen Worten auch betrogen. Deshalb sei der Kauf der Firma Easy Abi nichtig und der „Verdacht eines Betruges gegeben“. Der ehemalige  Mehrheitsgesellschafter von Easy Abi halte dagegen den Vertrag weiterhin für wirksam und bestreite die Vorwürfe. dpa konnte die beiden Beteiligten nicht für Stellungnahmen erreichen.

Im Mai hatten bei dem Unternehmen die Besitzer gewechselt. Am Donnerstag waren die Geschäftsräume von Easy Abi durchsucht worden. Auch Privatwohnungen von vier ehemaligen und aktuellen Firmenmanagern wurden überprüft. Das Landeskriminalamt beschlagnahmte mehrere Computer, Akten und 360 000 Euro in bar.

Die Firma soll von mehr als 30 Schulen - darunter auch aus Potsdam - das Geld für Abitur-Feiern kassiert, aber die Bälle nicht organisiert haben. Mehr als 1000 Abiturienten in Berlin und Brandenburg sind betroffen. Der beschuldigte Manager und sein Vorgänger waren am Freitag aufgrund eines bestehenden Haftbefehls in Polizeigewahrsam gekommen.

Am Samstag durften sie wieder gehen, sagte ein Polizeisprecher der Nachrichtenagentur dpa. Ein Richter am Amtsgericht Tiergarten gewährte den Beschuldigten Haftverschonung mit Auflagen. Der Ex- und der jetzige Manager müssen nicht in Untersuchungshaft. Sie müssen sich jedoch regelmäßig bei zuständigen Polizeidienststellen melden.

Die Berliner Staatsanwaltschaft legte umgehend Beschwerde gegen die Entscheidung des Amtsgerichts ein. Die Haftverschonung sei angefochten worden, sagte Sprecher Martin Steltner. dpa

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