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HINTERGRUND: Späte Forschung zum Neandertaler

Der Neandertaler gilt heute als weltweit am besten erforschter Urmensch. Die Bedeutung des ersten Fundes wurde lange nicht erkannt.

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Der Neandertaler gilt heute als weltweit am besten erforschter Urmensch. Die Bedeutung des ersten Fundes wurde lange nicht erkannt. Im August 1856 stießen im Neandertal östlich von Düsseldorf Arbeiter beim Kalkabbau in der Feldhofer Grotte auf Knochen und warfen sie auf einen Schutthaufen. Dort fielen sie dem Steinbruchbesitzer auf, der sie für Reste eines Höhlenbären hielt und an den Elberfelder Lehrer Johann Carl Fuhlrott schickte. Der erkannte menschliche Fragmente, die er als Erster als Fossil eines frühen Menschen deutete. Seine Veröffentlichung zum Fund fand kaum Gehör. Eine Zeitung beschrieb sie 1856 als Knochen eines „Wesens vom Geschlecht der Flachköpfe, die noch heute im amerikanischen Westen wohnen“. Der Berliner Gelehrte Rudolf Virchow untersuchte das Skelett 1872 und meinte, rachitisch verformte Knochen eines Neuzeit-Menschen zu erkennen. Möglicherweise seien es die Überreste eines Soldaten aus napoleonischer Zeit um 1810. Die Einschätzung behinderte die Forschung über Jahre. Erst 1888 gab es eine erste umfassende wissenschaftliche Arbeit über den Homo neanderthalensis. dpa

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