HINTERGRUND: Stars des Aquariums: See you later, Alligator
Wenn das Zoo-Aquarium seinen 100. Geburtstag feiert, sollte man der Tiere und unter ihnen vor allem der Stars gedenken.
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Wenn das Zoo-Aquarium seinen 100. Geburtstag feiert, sollte man der Tiere und unter ihnen vor allem der Stars gedenken. Swampy etwa, nach dem Wiederaufbau der erste Alligator des 1943 ausgebombten Aquariums. Das in Westberlin stationierte 6. Infanterieregiment hatte ihn Anfang der Fünfzigerjahre als handliches Maskottchen vom Mississippi mitgebracht. Wegen des gesunden Wachstums hatten die Amerikaner bald eingesehen, dass er im Aquarium besser aufgehoben sei. Nur zu bestimmten militärischen Zeremonien wurde das kampfeslustige, oft nur mit „Maulkorb“ zu bändigende Tier noch ausgeliehen. Aquariumschef Werner Schröder ermahnte die Soldaten, Swampy keinen Whiskey einzuflößen. Als das Tier 1985 starb, war dies dem Tagesspiegel einen Nachruf wert: „See you later, Alligator.“
Komodowaran Moritz, von 1927 bis 1943 in Berlin, folgte seinem Pfleger wie ein Hund durch das Haus. Auch die Elefantenschildkröte, die 1961 einen Ausbruchversuch unternahm und die elf Millimeter dicke Glasscheibe ihres Terrariums zerbrach, konnte Besucher nicht schrecken. Anders bei dem Krokodil, das sich 1969 eine Schildkröte schnappte und verspeiste – publikumswirksam zur Öffnungszeit. Eine Krake begann 1965 plötzlich, ihre eigenen Fangarme zu verspeisen. Sie hieß Otto, musste aber in Ottilie umgetauft werden, als sie kurz vor dem Dahinscheiden – sie fraß zuletzt gar nichts mehr – Tausende Eier legte. AC
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