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Sollen nach Auslandseinsätzen keine Medaille bekommen - zumindest, wenn es nach der Fraktion der Linken geht: Soldaten des 4. Luftwaffenausbildungsregiments im brandenburgischen Strausberg.

© dpa

Affront für die Bundeswehr: Streit um Ehrung von Bundeswehrsoldaten

Brandenburgs Landtagspräsident Gunter Fritsch wollte Rückkehrer von Auslandseinsätzen ehren. Nun wurde er gestoppt: Die Landtagsfraktion der Linken legte ein Veto ein. Die CDU übte scharfe Kritik

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Potsdam - Um die Ehrung von Brandenburger Bundeswehrsoldaten nach der Rückkehr von Auslandseinsätzen ist eine Diskussion entbrannt. Ursprünglich sollten am 11. April 250 Rückkehrer erstmals eine Medaille für ihren Einsatz erhalten. Das berichtete die "Berliner Morgenpost" am Freitag. Nun werden nur 30 Medaillen verliehen. Nach dem Bericht hatten die Linken diese Woche im Landtagspräsidium dafür gesorgt, dass künftig nicht nur Soldaten geehrt werden. Auch wurde die Zahl der Ausgezeichneten reduziert.

Nach dem Bericht der "Potsdamer Neuesten Nachrichten" hatte die Staatskanzlei die Pläne ausdrücklich befürwortet. Soldaten, die Dienst unter schweren und risikoreichen Bedingungen leisteten, hätten eine besondere Anerkennung verdient, hatte Staatskanzleichef Albrecht Gerber danach 2011 betont.

Nach dem Beschluss wird der Landtagspräsident nun Brandenburger mit einer Medaille würdigen, die sich um das Gemeinwesen in besonderer Weise verdient gemacht haben. Das können ehrenamtlich Tätige sein, aber auch Personen, die als Soldat oder Soldatin im Ausland eingesetzt waren.

CDU-Fraktionschef Dieter Dombrowski sagte: "Mit fehlt jegliches Verständnis für diese an Peinlichkeit kaum zu überbietende Entscheidung der Regierungskoalition." Es sei schlicht und einfach um die menschliche Frage gegangen, ob Frauen und Männer, die in einem solchen Einsatz waren, eine Anerkennung vom Parlament bekommen sollen.

Der parlamentarische Geschäftsführer der Linksfraktion, Thomas Domres, betonte, dass die Linke grundsätzlich gegen Auslandseinsätze der Bundeswehr sei. Die pauschale Ehrung von Soldaten für Kriegseinsätze werde deshalb abgelehnt. Werden Menschenleben gerettet oder Kulturgüter bewahrt, verdiene das Ehrung und Respekt. (dpa)

Mehr zum Thema lesen Sie in der WOCHENENDAUSGABE der POTSDAMER NEUESTEN NACHRICHTEN

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