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Brandenburg: Supersommer brachte Tourismus-Plus

IHK-Herbstbericht „Tourismus“: Erstmals wieder positive Geschäftslage/Mehr Übernachtungen

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IHK-Herbstbericht „Tourismus“: Erstmals wieder positive Geschäftslage/Mehr Übernachtungen Potsdam (PNN/dif). Trotz knapper Finanzen lassen die Deutschen das Reisen nicht. Sie haben im vergangenen Halbjahr allerdings stärker einheimische und da auch nahe Reiseziele bevorzugt. Davon hat nicht zuletzt die Mark Brandenburg profitiert. Die Übernachtungszahlen und die Zimmerauslastung stiegen und die Verweildauer der Feriengäste erhöhte sich von durchschnittlich zwei Nächten auf drei. Das ergab die Herbstkonjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammer Potsdam (IHK), die gestern vorgestellt wurde. „Der Jahrhundertsommer bescherte dem Gastgewerbe nach einer langen Durststrecke wieder bessere Geschäfte“, erklärte dazu IHK-Vizepräsident Bert Krsynowski, der selbst ein Hotel in Neuruppin führt. 60 Prozent der befragten Unternehmen hätten ihre Geschäftslage als gut bis befriedigend bezeichnet, erläuterte er. Vom Jahrhundertsommer haben vor allem aber auch die Campingplätze profitiert, deren Belegungszahlen um mehr als 20 Prozent stiegen. Dem Qualitätsmanagement wird immer stärkere Beachtung geschenkt. 138 Betriebe haben bereits eine Hotelklassifizierung erworben, 34 tragen ein Gütesiegel. 14,3 Prozent der Betriebe werden ihre Investitionen steigern und sogar 50 Prozent haben Neu- und Ersatzinvestitionen geplant, um ihren Gästen eine gleichbleibende oder sogar noch erhöhte Qualität anbieten zu können. Bei den Reiseveranstaltern zogen ebenfalls 65 Prozent eine gute Bilanz. Bewährt hätten sich verstärktes Themenmarketing, besondere Angebote wie „Aktivurlaub im Fläming“ oder barrierefreier Urlaub für Behinderte in Rheinsberg. Gut angenommen würden auch Paketangebote, mit denen zum Beispiel Potsdam wirbt, oder besondere Highlights wie die Schlössernacht, deren Besuch zu längeren Stadtaufenthalten ausgeweitet werde. Aber auch die Entwicklung ganzer Regionen zum Urlaubsgebiet wie Neuruppin oder spezielle Serviceangebote für Radler oder Wasserwanderer hätten sich bewährt. Laut Krsynowski sei dagegen das wenig spezialisierte Mittelfeld ohne Zusatzservice vom Ausleseprozess bedroht. Diesen Trend bestätigt auch das Landesstatistikamt Brandenburg. Sieben der 13 Reisegebiete erreichten einen Übernachtungsanstieg, schlecht ausgestattete Gegenden wie die Prignitz blieben dagegen darunter. Die Übernachtungskapazität des Landes Brandenburg war insgesamt seit Jahresbeginn durchschnittlich zu 34,2 Prozent ausgelastet gegenüber 34 Prozent im Vorjahr. IHK und Statistikamt sprechen dagegen vom Nachlassen der Geschäftsreisen. Was der noch immer angespannten Wirtschaftslage geschuldet ist. Krsynowski: „Die Westbrandenburger Unternehmen haben ihr Vertrauen in die Politik noch nicht wiedergefunden.“ Klagen kommen auch von hochpreisigen Hotels und solchen, die sich vor allem Geschäftskunden oder dem Seminarbetrieb zuwenden. Sie verzeichneten nach Aussage des Potsdamer Tourismusverbandschefs Hartmut Pirl Rückgänge. Die Privatreisenden verhielten sich generell preisbewusster und die Betriebe sparten.

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