Brandenburg: Teure Energie: Folgen für den Nahverkehr Preise sind noch stabil, das könnte sich ändern
Potsdam - Nahverkehrsbetriebe in Berlin und Brandenburg kämpfen mit steigenden Energiekosten. Nach einer Umfrage müssen Unternehmen vor allem für Diesel deutlich mehr bezahlen.
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Potsdam - Nahverkehrsbetriebe in Berlin und Brandenburg kämpfen mit steigenden Energiekosten. Nach einer Umfrage müssen Unternehmen vor allem für Diesel deutlich mehr bezahlen. „Die Preisentwicklung bereitet uns Kopfzerbrechen“, sagte der Geschäftsführer der Potsdamer Verkehrsbetriebe, Martin Grießner. Nach Angaben des Verkehrsverbunds Berlin-Brandenburg (VBB) bleibt diese Entwicklung aber vorerst ohne Konsequenzen für die Fahrgäste.
Erhöhungen stehen derzeit noch nicht zur Diskussion, betonte eine Sprecherin. Grundsätzlich halte der VBB aber „moderate Anpassungen im Rahmen der Inflationsrate“ für verträglich. Die Fahrpreise in Berlin und Brandenburg waren erst im August um durchschnittlich 2,8 Prozent angehoben worden. Davor hatte es eine Erhöhung im Januar 2011 gegeben. Der Verkehrsverbund begründete den neuerlichen Schritt mit gestiegenen Energiekosten. Die höheren Ausgaben für Strom und Kraftstoffe blieben nach Angaben des Verkehrsverbunds bislang aber ohne direkte Folgen für das Liniennetz von Bus und Bahn. Nach Ansicht des Brandenburger Verkehrsministeriums könnte sich das in den nächsten Jahren aber ändern, sofern die Preisentwicklung anhält. Bislang waren Kraftstoffpreise Teil einer „allgemeinen Kostensteigerung“ wie höhere Gehälter nach Tarifabschlüssen, die beispielsweise dazu geführt hat, dass im kommenden Jahr eine Million Zugkilometer in Berlin und Brandenburg wegfallen. Dafür hatte es laut VBB 2012 einen Zuwachs von 1,7 Millionen Kilometern gegeben. Jährlich werden in beiden Ländern 70 Millionen Zugkilometer bestellt.
Tiefer in die Tasche greifen müssen auch die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) für Energie und Kraftstoffe. Etwa 100 Millionen Euro muss das Unternehmen jährlich ausgeben, damit sich Busse, Straßenbahnen und U-Bahnen in Bewegung setzen.
Sorgen gibt es aber auch bei den Potsdamer Verkehrsbetrieben.128 000 Euro werden wohl am Ende dieses Jahres an Mehrkosten für Diesel und Energie in den Büchern stehen. Etwa 1,3 Millionen Euro muss das Unternehmen Grießner zufolge pro Jahr aufbringen, damit die 54 Linienbusse und 37 Straßenbahn-Wagen Fahrgäste transportieren können. „Gerechnet an den Fahrgastzahlen nutzen 70 Prozent die Straßenbahn und 30 Prozent unsere Busse“, rechnet der Geschäftsführer vor. dapd
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