Urlaub im Osten?: „Zu gefährlich, zu viele Nazis auf dem Weg“

Mutmaßlich rechtsradikale Überfälle auf friedliche Feste wie gerade in Bad Freienwalde, lautstark rassistisch mitgegrölte Lieder zu später Stunde wie zuletzt beim Stadtfest in Demmin, dazu starke Wahlergebnisse für die inzwischen gesichert rechtsextreme AfD, deren Rhetorik in den Landtagen nicht nur Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) an die „letzte Phase der Weimarer Republik im Reichstag“ erinnert.

Es sind solche Einzelereignisse, die sich in ihrer Häufung zu einem beunruhigenden Bildausschnitt von Ostdeutschland zusammenfügen. Und die nicht nur den Blick auf die längst nicht mehr neuen Bundesländer prägen, sondern auch konkrete Auswirkungen haben: auf die sowieso schwierige Suche nach Fachkräften und offenbar auch immer stärker auf die Reiselust von Menschen hierher.

Im wöchentlichen Tagesspiegel-Newsletter „Im Osten“ (zum kostenlosen Abo geht es hier) berichten wir regelmäßig über die Entwicklungen in Ostdeutschland und spüren dabei auch Veränderungen der Stimmung nach. Seit wir im Frühjahr über erste mögliche Urlaubsabsagen an der Ostsee berichtet haben, diskutieren unsere Leserinnen und Leser leidenschaftlich die Frage: Darf, soll und will man noch dort Ferien machen und Erholung suchen, wo die AfD stark ist?

Zuletzt beklagte eine Pensionsbetreiberin aus dem brandenburgischen Wittenberge in einem offenen Brief den Einbruch ihrer Gästezahlen und bat: „Liebe Touristen, bitte gebt uns eine Chance!“ Seitdem haben die Debatten in der Tagesspiegel-Community und die ausführlichen Zuschriften noch einmal zugenommen. Hier dokumentieren wir ausgewählte Reaktionen aus zahlreichen Mails, für die wir uns als Redaktion bedanken.