Brandenburg: Von 4 bis 10 Uhr fahren keine Züge Auch die S-Bahn wird am Donnerstag bestreikt
Berlin - Die Schonfrist ist vorbei: Am heutigen Donnerstag dehnt die Lokführergewerkschaft GDL den Streik auch wieder auf die S-Bahn aus. Von 4 Uhr bis 10 Uhr solle fast der gesamte Personenverkehr in Deutschland ruhen, hatte die GDL am Mittwochnachmittag angekündigt.
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Berlin - Die Schonfrist ist vorbei: Am heutigen Donnerstag dehnt die Lokführergewerkschaft GDL den Streik auch wieder auf die S-Bahn aus. Von 4 Uhr bis 10 Uhr solle fast der gesamte Personenverkehr in Deutschland ruhen, hatte die GDL am Mittwochnachmittag angekündigt. Zuletzt war die ohnehin stark gebeutelte S-Bahn von Streikmaßnahmen verschont geblieben. Jetzt wird der Berufsverkehr voll erwischt, weil im Nahverkehr gleichzeitig bei der S-Bahn und bei den Regionalzügen gestreikt wird.
Wer nicht auf die planmäßigen Bahnen und Busse der BVG umsteigen kann, findet im Nahverkehr keine Alternative. Denn Zusatzangebote, etwa entlang von S-Bahn-Strecken, kann die BVG zumindest auf die Schnelle nicht organisieren. Zudem fehlen ihr die dafür notwendigen Busse, weil diese wegen technischer Probleme öfter und länger in der Werkstatt sind als geplant war. Die BVG hat deshalb für ihre Linienfahrten bereits Busse mieten müssen. Für einen S-Bahn-Ersatzverkehr müsste sie wahrscheinlich eigene Linienfahrten einschränken.
Den U-Bahn- und Straßenbahnverkehr könne man nur innerhalb von 24 Stunden etwas verstärken, sagte BVG-Sprecherin Petra Reetz. Für zusätzliche Fahrten müssen zusätzliche Fahrer gefunden werden. Bis neue Dienstpläne erstellt seien, könnten auch zwei Tage vergehen. Die GDL teilt aber weiter erst frühestens zwölf Stunden vorher mit, dass gestreikt wird.
Wer aufs Auto umsteigen kann, muss wenigstens nicht mit größeren Staus durch neue Baustellen rechnen. Probleme kann es auf den Autobahnen geben. Der Britzer Tunnel auf dem Stadtring muss auch schon an normalen Tagen wegen des starken Fahrzeugaufkommens in der Hauptverkehrszeit fast regelmäßig vorübergehend gesperrt werden.
Taxis stehen bereit, sind aber bei Streiks in der Vergangenheit kaum für den Berufsverkehr genutzt worden, weil vielen Menschen die Fahrt dann doch zu teuer ist. Vor allem mit den Regionalzügen und mit der S-Bahn werden lange Strecken zurückgelegt. Vor Beginn der Ausstellungszeiten bei der ITB werden die Taxis zudem für Fahrten dorthin bestellt. Ob eine Mitnahme in Autos per Anhalter funktioniert, kann nur die Praxis zeigen.
Arbeitsrechtlich muss man auch bei einem Streik pünktlich am Arbeitsplatz erscheinen; selbst wenn der Ausstand so kurzfristig angekündigt wird wie gestern. Wer es nicht schafft, sollte schnellstens den Arbeitgeber informieren.
Auch wenn der Streik wie angekündigt um 10 Uhr beendet wird, muss damit gerechnet werden, dass sich der Betrieb erst nach Stunden normalisiert haben wird. Am schnellsten dürfte die S-Bahn wieder in die Spur finden. Im Regional- und Fernverkehr dagegen können sich Verspätungen den ganzen Tag hinziehen.
Klaus Kurpjuweit
Informationen gibt es bei den Verkehrsbetrieben im Internet oder telefonisch: Bei der Bahn gratis unter Tel. 08000 99 66 33. Das Servicetelefon der BVG ist unter 030/19 44 9 zu erreichen, bei der S-Bahn unter 030/297 433 33 und beim Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) unter 030/25 41 41 41.
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