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Auffällige Decke: Weitere Spur zum Storkower Entführer
Mehr als zwei Wochen nach der Entführung eines Berliner Unternehmers in Storkow ist die brandenburgische Polizei mit einer weiteren Spur an die Öffentlichkeit gegangen.
Stand:
Potsdam/Storkow - Die Ermittler gaben am Montag das Foto von einer auffälligen Tagesdecke weiter. Diese sei auf der Schilfinsel sichergestellt worden, auf welcher der Entführer sein Opfer festgehalten habe.
Polizeisprecher Mario Heinemann sagte auf dapd-Nachfrage, die Decke sei bereits am 7. Oktober gefunden worden und stehe in Zusammenhang mit der Tat. Dennoch werden Details erst jetzt veröffentlicht. Die Decke ist blau und mit Blumen bedruckt. Sie ist 2,20 Meter lang und 1,60 Meter breit. Unmittelbar nach der Entführung hatten die Ermittler zunächst auf ein sichergestelltes Kajak gesetzt und auf Hinweise oder Spuren zum Täter gehofft.
Ein bislang unbekannter Mann hatte den 51-jährigen Unternehmer am 5. Oktober in der Nähe von Storkow aus seinem Haus entführt und auf einer Schilfinsel am Großen Storkower See festgehalten. Damit wollte er Geld in Millionenhöhe erpressen. Der Geschäftsmann konnte sich jedoch am 7. Oktober selbst befreien. Bei dem Täter handelt es sich vermutlich um denselben Mann, der bereits im vergangenen Jahr im nahe gelegenen Bad Saarow eine Unternehmerfamilie bedroht und deren Wachmann angeschossen hatte.
Im Storkower Fall sind weiterhin 60 Kriminalisten in der Besonderen Aufbauorganisation „Imker“ im Einsatz. Den Ermittlern liegen mittlerweile 353 Hinweise aus der Bevölkerung vor, die akribisch überprüft werden. Am Wochenende hatten Polizisten erneut zahlreiche Freizeitsportler und Ausflügler befragt. Eine heiße Spur zum Täter gibt es aber bislang nicht.
Jetzt fragt die Polizei die Bevölkerung, wer Angaben zur Herkunft der Decke machen kann. Hinweise nimmt die Kriminalpolizei unter 0331-2833115 oder mordkommission-ffo@web.de entgegen. Für anonyme Hinweise ist weiterhin ein Anrufbeantworter unter 0335-40070333 erreichbar. Zudem sind den Angaben zufolge weiterhin Spezialisten des Landeskriminalamtes damit beschäftigt, Spuren zu untersuchen. Für die DNA-Analysen seien mehrere Hundert Proben von Spurenträgern gesichert worden.
Susann Fischer
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