Brandenburg: Wiederaufbau Ost: Neuer Grenzbasar in Slubice
Frankfurt (Oder) / Slubice - Die Händler des bei einem Großbrand vernichteten Grenzmarktes der Frankfurter Nachbarstadt Slubice schöpfen wieder Hoffnung. Nahe dem Platz, auf dem am 10.
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Frankfurt (Oder) / Slubice - Die Händler des bei einem Großbrand vernichteten Grenzmarktes der Frankfurter Nachbarstadt Slubice schöpfen wieder Hoffnung. Nahe dem Platz, auf dem am 10. Januar die 1200 Marktstände niederbrannten, soll am 31. März ein provisorischer Markt öffnen. Arbeiter errichten Verkaufsstände, auch Stromverteilkästen stehen schon. „Wir laden Sie recht herzlich zu Ostereinkäufen auf unserem neuen Basar ein“, heißt es auf Handzetteln, die an deutsche Besucher verteilt werden.
Der provisorische Markt werde 450 Stände haben, sagt Krystyna Kosmicka vom Rat der Händler. Das seien zwar viel weniger als auf dem abgebrannten Basar, doch dort hatten viele Verkäufer mehrere Stände. Auf dem Provisorium dürfe jeder nur eine Theke übernehmen, damit alle unterkommen.
Deutsche Besucher sollen wieder das komplette Basarangebot von Billigkleidung über Spielzeug, Lebensmittel und Korbwaren bis zu CDs und Gartenzwergen erhalten, versichern die Händler. Auch 18 Imbissstände seien geplant.
Die Händler haben lange auf eine schnelle Öffnung des Provisoriums gedrängt, denn seit dem Brand sind die meisten von ihnen arbeitslos. Der Grenzmarkt bot einst Tausenden Menschen Beschäftigung. Nur 30 von ihnen kamen an freien Ständen auf dem kleinen Basar nördlich der Innenstadt unter, etwa 50 auf dem Grenzmarkt im nördlich gelegenen Kostrzyn (Küstrin), wie Kosmicka anmerkt. Zudem herrscht unter den Verkäufern Unmut, weil von den nach dem Brand durch staatliche Stellen zugesagten fünf Millionen Zloty (etwa 1,3 Millionen Euro) Sozialhilfe für die erwerbslosen Händler wohl nur zwei Millionen fließen sollen. Man verhandele aber mit dem lokalen Regierungschef, sagt sie.
Seit dem Einsatz von Frankfurter Feuerwehrleuten bei den Löscharbeiten ist unter den Händlern erstmals Dankbarkeit gegenüber der deutschen Seite zu spüren. „Gleich nach dem Feuer haben wir viele Zeichen der Solidarität und Hilfsbereitschaft der deutschen Nachbarn gesehen“, sagt der Vorsitzende des Basarrates, Pawel Slawiak. Am Dienstag übergaben ihm Vertreter des Brandenburger Landtages, der deutschen Initiative „Journalisten und kleine Leute“ und Generalstaatsanwalt Erardo Rautenberg Spenden, die sich auf mehr als 1000 Euro summieren. Dies sei „für uns ein Symbol der deutsch-polnischen Freundschaft“, sagt Slawiak. Auch andere Organisationen wie der Caritasverband sammeln Spenden.
Der Basar war eine der wichtigsten Einnahmequellen der Stadt. Nach Auskunft von Kosmicka wird die Stadt ihn bis November wieder aufbauen und etwa sieben Millionen Zloty (rund 1,8 Millionen Euro) investieren. ddp
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