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Explosive Stimmung. Protest gegen den Abriss der Thälmann-Gedenkstätte.

© ddp

Brandenburg: Ziegenhals: Anschlag vereitelt

Ziegenhals - Die Polizei hat offenbar einen Brandanschlag nahe der ehemaligen Gedenkstätte für den einstigen KPD-Vorsitzenden Ernst Thälmann (1886-1944) in Ziegenhals (Dahme-Spreewald) verhindert. Ziel der Aktion sollen nach Einschätzung der Ermittler Baufahrzeuge auf dem Gelände des auch als Sporthaus Ziegenhals bekannten Gebäudes sein.

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Ziegenhals - Die Polizei hat offenbar einen Brandanschlag nahe der ehemaligen Gedenkstätte für den einstigen KPD-Vorsitzenden Ernst Thälmann (1886-1944) in Ziegenhals (Dahme-Spreewald) verhindert. Ziel der Aktion sollen nach Einschätzung der Ermittler Baufahrzeuge auf dem Gelände des auch als Sporthaus Ziegenhals bekannten Gebäudes sein. Am Dienstag hatte, wie berichtet, der Eigentümer der Immobilie unter erheblichen Protest Abrissarbeiten beginnen lassen.

Wie ein Polizeisprecher des Schutzbereichs Dahme-Spreewald am Mittwoch mitteilte, hatte in der Nacht zu Mittwoch gegen zwei Uhr eine Streife auf der Niederlehmer Straße nahe des Grundstücks einen Pkw mit gefälschten Berliner Kennzeichen festgestellt und dessen Insassen kontrolliert. Dabei habe es sich um drei Männer im Alter von 25 bis 32 Jahren aus Berlin und dem Raum Hannover gehandelt, von denen die beiden aus Berlin stammenden der Polizei wegen linksmotivierter Straftaten bekannt seien.

Nach Polizeiangaben fanden die Beamten zudem in der Nähe einen „Molotow-Cocktail“-ähnlichen Brandsatz. Es bestehe der Verdacht, dass Baufahrzeuge beschädigt werden sollten, um den Abriss der ehemaligen Gedenkstätte zu stören, so der Polizeisprecher. Die Verdächtigen machten den Angaben zufolge widersprüchliche Angaben. Die Polizei nahm Ermittlungen wegen Verdachts der Brandstiftung und der Urkundenfälschung auf.

Die Gedenkstätte erinnerte an eine KPD-Tagung vom 7. Februar 1933. Kurz nach der Machtergreifung der Nazis hatte Thälmann zum letzten Mal vor seiner Verhaftung vor leitenden KPD-Funktionären gesprochen und zum Sturz von Adolf Hitler aufgerufen. Im Jahr 2002 wurde das Grundstück an einen Privatmann zwangsversteigert. Im Januar dieses Jahres wies das Brandenburger Verfassungsgericht eine Beschwerde des Freundeskreises „Ernst-Thälmann-Gedenkstätte“ gegen den geplanten Abriss zurück. mat/ddp

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