Brandenburg: Zwei 16-Jährige sterben durch giftige Dämpfe

Hoppegarten - Tragisches Drama in Auto-Garage: Zwei 16- Jährige sind in Waldesruh (Märkisch-Oderland) durch giftige Dämpfe ums Leben gekommen. Die genaue Unfallursache stehe noch nicht fest, sagte eine Polizeisprecherin am Mittwoch. Die beiden Toten waren am Dienstag unter einem Auto liegend gefunden worden. Die Polizei geht von einem tragischen Unglück aus. Offensichtlich wollten die Jugendlichen von dem Wagen Benzin abzapfen. Eine Ärztin diagnostizierte als Todesursache das Einatmen giftiger Dämpfe. Eine Einwirkung Dritter schloss die Polizei aus.

Nach ersten Erkenntnissen waren die Ermittler von einer Verpuffung ausgegangen. „Es kann aber auch nicht ausgeschlossen werden, dass es keine Verpuffung gab“, sagt die Polizeisprecherin. Es habe nicht gebrannt. Es gebe keine Zeugen. „Die Beiden waren allein.“ Auch in der Nachbarschaft habe niemand Geräusche aus der Garage wahrgenommen.

Der Umgang mit Technik war ihr Hobby. Die beiden Freunde bauten gern an dem alten Auto, aber auch an ihren Mopeds herum. Am Dienstag schraubten sie an dem motorlosen Auto in einer Garage in Waldesruh, unmittelbar an der Berliner Stadtgrenze. Dass diese Freizeitbeschäftigung ihnen zum Verhängnis werden könnte, konnte niemand ahnen.

Am Dienstagabend fand der Vater des einen 16-Jährigen – die Familie wohnt auf dem Grundstück – die beiden Jugendlichen tot in der Garage. Als die Feuerwehr die Leichen barg, war die Luft mit starkem Benzingeruch gefüllt, „die Kameraden trugen Atemschutzmasken“, sagte Einsatzleiter Detlev Kriebitzsch. Mit einem sogenannten Überdrucklüfter blasen die Feuerwehrleute die Dämpfe weg.

„Für die Anwohner bestand durch die Dämpfe keine Gefährdung“, sagte Kriebitzsch, der auch Gemeindebrandmeister von Hoppegarten ist. Schon wenige Meter von der Garage entfernt sei die Konzentration des Gemisches wesentlich geringer gewesen.

Die Unglücksopfer wohnten dicht beieinander, der eine in Waldesruh, einem Gemeindeteil von Dahlwitz-Hoppegarten, der andere nur wenig entfernt in Berlin. „Es waren zwei Freunde, sie wohnten in Nachbarschaft“, sagte die Polizeisprecherin. Notfallseelsorger betreuen die Familien. Am Mittwoch untersuchten Spezialisten des Landeskriminalamtes (LKA) Brandenburg den Unglücksort, auch das Auto. Steffi Prutean

Steffi Prutean