HINTERGRUND: Zwischenbilanz der Bankenaffäre
Milliarden in den Sand gesetzt – oder Milliarden verdient an der skandalumwitterten landeseigenen Bankgesellschaft Berlin? Für Klaus Landowsky, den früheren CDU-Patron und Banker in der landeseigenen Kredit-Gruppe, ist die Antwort klar: Berlin habe an dem Verkauf des Konzerns verdient.
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Milliarden in den Sand gesetzt – oder Milliarden verdient an der skandalumwitterten landeseigenen Bankgesellschaft Berlin? Für Klaus Landowsky, den früheren CDU-Patron und Banker in der landeseigenen Kredit-Gruppe, ist die Antwort klar: Berlin habe an dem Verkauf des Konzerns verdient. Das geht nur auf, weil die Anleger die Zeche bezahlen – und der Mantel der Geschichte wohl Klaus Landowsky gestreift hat.
Die große Koalition wollte in den 1990er-Jahren einen schlagkräftigen landeseigenen Konzern schmieden – mit Sparkasse, Berliner Bank und BerlinHyp. Eine Zwangsehe, die groß scheiterte: Geplatzte Kredite und Milliarden-Risiken im Jahr 2001 – ohne 1,75 Milliarden Euro aus dem Landeshaushalt wäre alles zusammengebrochen.Neben dem politischen Erdbeben, den die falsch verbuchte Barspende eines Aubis-Managers auslöste, standen Hunderte von Millionen an Krediten für Aubis-Plattenbauten, die es nicht wert waren. Die Prüfung der Kreditbücher förderte Milliarden-Risiken zutage, die wegen der Flaute auf dem Immobilienmarkt real existierten. Viele Problemimmobilien aus Kreditbüchern in „Sorglos-Fonds“ der Landesbank wurde verknappt und Fondsanteile an Anleger verkauft. Die Anleger griffen blind zu, weil die landeseigene Bank ihnen üppige Ausschüttungen versprach. Das Versprechen hielt sie nicht. Das Land musste die Garantien übernehmen und das zwang sie zum Verkauf der Landesbank, um mit dem Erlös von 4,6 Milliarden Euro die Fonds zu sanieren. Das macht die landeseigene „Berlinovo“, die kauft Anlegern ihre Fondsanteile ab – zum Bruchteil des vereinbarten Preises. Eine Prozesslawine folgte, Millionen an Gebühren flossen. Das alles gehört zur Bilanz der Bankenaffäre. Noch liegen Immobilien im Wert von über drei Milliarden Euro in der Berlinovo. Die ist zwar heute profitabel. Aber nur, weil die Anleger auf Versprochenes verzichteten – und weil auf den Finanzmärkten gutes Klima einzog. ball
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