Landeshauptstadt: „ oder ich stech“ dich ab“
Polizei fasste jugendliches Täter-Duo – ihm droht mehr als ein Jahr Haft
Stand:
Mit dem immer gleichen Satz und einem gezückten Teppichmesser bedrohte ein jugendliches Täter-Duo seine Opfer: „Geld her oder ich stech“ dich ab!“ Vor wenigen Tagen konnte die Potsdamer Kriminalpolizei die jungen Männer, auf deren Konto nach bisherigen Ermittlungen neun Raubüberfälle gehen, dingfest machen. Die 18- und 19-jährigen Tatverdächtigen sitzen in Untersuchungshaft.
Der entscheidende Hinweis sei nach der Veröffentlichung eines Fotos erfolgt, das von einer Videoüberwachungskamera in einer Tram gemacht wurde, sagte gestern Reinhard Kramer, Leiter des Kommissariats Einbruch/Eigentum. Eine Studentin war am Abend des 22. September überfallen worden, nachdem sie an der Haltestelle Stadthaus aus der Straßenbahn ausgestiegen war. Die beiden Jugendlichen hatten die 21-jährige Frau geschlagen und sie zur Herausgabe ihres Handys, Bargelds und der Zigaretten gezwungen. „Wir vermuteten gleich, dass die Tatverdächtigen mit in der Tram gesessen hatten“, schilderte Kriminaloberkommissar Herbert Stude die Ermittlungsarbeit. Nachdem das Foto in der örtlichen Presse abgedruckt worden sei, habe ein anonymer Anrufer den Namen des jungen Mannes genannt. Auch sein Komplize sei schnell identifiziert worden. Allerdings habe man die beiden zunächst nicht greifen können, so Stude, da sie keinen festen Wohnsitz hatten. Zivile Ermittlungsbeamte hätten schließlich den 18-jährigen gebürtigen Werdauer in einem Café in der Stadt erkannt und ihn festgenommen, erzählte der Kriminaloberkommissar. Das war am Freitag vor einer Woche. Tags darauf stellte sich der ein Jahr ältere und aus Bernburg stammende Mittäter. Nach Analyse der Anzeigenlage auch aus dem Kommissariat Jugend habe man dem Duo neun Raubstraftaten zuordnen können, die alle seit Juni begangen wurden. Einen Teil hätten die jungen Männer gestanden. Außerdem führten sie die Beamten zu ihrem Unterschlupf, einem Abrisshaus in Potsdam, wo sie das Tatmesser und einen Teil ihrer Beute versteckt hatten.
Das Strafregister der beiden Jugendlichen sei lang, sagte Kriminalhauptkommissar Kramer. Der Jüngere von beiden habe allein fast 100 Einträge, darunter Drogenkonsum und Körperverletzung. Raub sei bisher allerdings nicht dabei gewesen. „Sie haben sich qualifiziert, wie das im Fachjargon heißt“, erläuterte der Kommissariatsleiter. Die jungen Männer hätten geraubt, um ihren Lebensunterhalt und ihren Drogenkonsum zu finanzieren, sagte der Sachbearbeiter Kommissariat Jugend, Heiko Junge. „Wenn wir sie nicht gefasst hätten, hätten sie immer weiter gemacht.“ Den beiden Tätern droht nun eine Haftstrafe von mehr als einem Jahr.
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: