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Sport: 1. VfL braucht heiße Herzen, kühle Köpfe

Sieben Spiele, sechs Niederlagen – so sieht derzeit die ernüchternde Bilanz der Regionalliga-Handballer des 1. VfL Potsdam aus.

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Sieben Spiele, sechs Niederlagen – so sieht derzeit die ernüchternde Bilanz der Regionalliga-Handballer des 1. VfL Potsdam aus. Angetreten zum Sturm in das erste Tabellendrittel, zählt dieser Tage jedoch nur noch eines: dem Abstiegsgespenst den Kampf ansagen. Bezeichnend für die momentane Verfassung der Mannschaft war einmal mehr die Heimniederlage am vergangenen Wochenende gegen den SV Hermsdorf. Die Gäste führten im gesamten Spiel nur zweimal – gleich zu Beginn (1:0) und in der Schlusssekunde (30:29). Dazwischen sahen die Zuschauer besonders in der ersten Hälfte einen VfL, der Hermsdorf dominierte, dessen Deckung phasenweise die Gegner vor sich hertrieb und bei dem der Tempogegenstoß zum wirksamsten Angriffsmittel wurde. Doch die Havelstädter offenbarten auch ihr anderes, ihr zweites Gesicht, als sie nach der Pause serienweise technische Fehler und Fehlwürfe produzierten und so den Kontrahenten zurück ins Spiel brachten, der sich bereits auf der Verliererstraße wähnen musste. So seltsam es auch klingen mag: Diese bittere Niederlage war dennoch ein erster Schritt nach vorn. Gerade an die Leistung in Halbzeit eins können sich die Potsdamer ohne Gram erinnern, denn das war der VfL, wie man ihn in der vergangenen Saison erleben konnte. „Unser schnelles Umkehrspiel lässt mich hoffen“, macht der arg gebeutelte Trainer Alexander Haase den Tempogegenstoß zum Mittelpunkt seiner Überlegungen. Auf dieses Angriffsmittel wollen die Potsdamer auch weiterhin setzen. So versammelten sich die Spieler am Dienstag nochmals vor dem Fernsehbildschirm und sahen sich Ausschnitte ihres letzten Spiels an – um zu sehen, wie es gehen kann. Am kommenden Sonnabend führt die Potsdamer der Spielplan in die Messemetropole Leipzig, wo sie um 19.30 Uhr in der Sporthalle Brüderstraße vom Tabellennachbarn SG LVB Leipzig empfangen werden. Die Sachsen, die ebenso schlecht in die Saison starteten wie der VfL und bislang einen Punkt auf ihrem Konto haben, trennten sich kürzlich von ihrem Trainer Bernhard Krenz. Ihr neuer Coach heißt Michael Zita und trainierte zuletzt den Frauen-Zweitligisten Union Halle-Neustadt. Noch konnte sich sein Einfluss auf die Messestädter nicht geltend machen; zuletzt verlor der LVB in Coburg 24:35. Auf eines sollten sich der VflL jedoch auf alle Fälle gefasst machen: „Leipzig ist eine sehr emotionale Mannschaft. Davon dürfen wir uns keinesfalls beeindrucken lassen. Was zählt, sind heiße Herzen und kühle Köpfe“, glaubt der geborene Sachse und Potsdamer Co-Trainer Matthias Lessig. Fest steht zumindest: Es wird wahrscheinlich die Mannschaft als Sieger das Feld verlassen, die über sechzig Minuten weniger Fehler macht und stärker an sich glaubt. M. T.

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