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Landeshauptstadt: 100 000 Wunder mehr

Blinden-Aktion am 3. /4. September in Potsdam

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Für einen Menschen, der am Grauen Star erkrankt ist, wirkt es wie ein Wunder, wenn er nach einer Operation wieder sehen kann. 900 000 solcher Wunder hat die Christoffel-Blindenmission (cbm) nach eigenen Angaben 2007 ermöglicht. In diesen Jahr will die Hilfs- und anerkannte Fachorganisation zusätzlich 100 000 Menschen in der dritten Welt helfen, teilt Ulrike Loos von der Bensheimer cbm-Zentrale gestern in Potsdam mit.

„Im hundertsten Jahr ihres Bestehens veranstaltet die cbm in hundert Städten eine Aufklärungsaktion und Potsdam ist dabei“, verkündete Ingeburg Bröther, Leiterin der Geschäftsstelle Potsdam. Sozialbeigeordnete Elona Müller informierte gestern gemeinsam mit den cbm-Vertreterinnen im Rathaus über den Ablauf am 3./4.September in der Brandenburger Straße/Ecke Dortustraße. „Die Besucher können dort in einem Erlebnisgang in wenigen Minuten nachempfinden, welche Hindernisse blinde Menschen täglich bewältigen müssen“, kündigte Bröther an. Am 3. September um 11.30 Uhr eröffnet Elona Müller den Parcours.

Mit von der Partie ist auch das Sozialwerk Potsdam, das die Interessen der blinden und sehbehinderten Menschen in der Landeshauptstadt vertritt. Laut Müller gibt es hier 171 Blinde nach dem Landespflegegesetz, also Menschen, die Blindengeld erhalten. Die Zahl derer, die wegen Erkrankungen der Sinnesorgane als Schwerbehinderte gelten, ist weit höher: 1800 in Potsdam.

Loos erklärt, dass das „b“ im Namen des Vereins etwas irreführend ist, denn die cbm kümmere sich nicht nur um Blinde, sondern auch um Hörgeschädigte und anderweitig behinderte Menschen. So werde beim Aktionstag in Potsdam „Fiebig Hörtechnik“ in einem Hörmobil des Deutschen Schwerhörigenbundes kostenlose Hörtests anbieten.

Der Aktionstag und die „Nacht der Lieder“ am 4. September ab 19.30 Uhr im Nikolaisaal dient auch dazu, Spenden einzuwerben. Die spendenfreudigste Stadt will die cbm zur „wunderbarsten Stadt“ küren. Laut Bröther trage schon eine kleine Spende dazu bei, Hilfe zu ermöglichen, denn eine Star-Operation, bei der in einer Klinik der Blindenmission eine Kunststoff-Linse statt der erkrankten ins Auge eingesetzt werde, koste nur 35 Euro. Günter Schenke

Günter Schenke

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