Landeshauptstadt: 100 Jahre in drangvoller Enge
Für Museumsgeburtstag 2009 müssten Vorbereitungen jetzt beginnen
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Für Museumsgeburtstag 2009 müssten Vorbereitungen jetzt beginnen 2009 beziehungsweise 2010 feiert das Potsdam-Museum sein 100-jähriges Bestehen. 1909 wurde es gegründet, ein Jahr später die erste Ausstellung eröffnet. Zum 100-Jährigen sollte sich die städtische Einrichtung publikumswirksam präsentieren, stattdessen sind auch im Haushalt 2006 keine Mittel für den Ausbau der Häuser Breite Straße 11 und für das Hofgebäude in der Benkert Straße 3 eingestellt. Das Geschichtsmuseum in der Benkertstraße galt eigentlich von Anfang an als zu klein für anschauliche Präsentationen oder gar eine Dauerexposition städtischer Geschichte, doch nach dem Verkauf der Hiller-Brandtschen Häuser blieb keine andere Alternative als auszubauen, im zerfallenden Hinterhaus tut sich jedoch seit Jahren kaum etwas. Das Naturkundemuseum hat zwar ein ganz respektables Ausstellungsgebäude in der Breiten Straße 13 und dessen Leiter Detlef Knuth möchte auch dort bleiben, doch die Werkstätten und die Bestände seien in der Hebbelstraße nicht optimal untergebracht. Der Unterhalt des Gebäudes ist zu teuer und eigentlich hätte es längst verkauft sein sollen, doch die Mittelbereitstellung für die Breitestraße 11 wird von Jahr zu Jahr verschoben. Knuth würde dort nicht nur ausstellungsnah sein „Hinterland“ unterbringen, sondern auch Sonderschauen zeigen, für die es in der 13 zu eng wäre. Dort soll eine Dauerausstellung etabliert werden, an der Museumsmitarbeiter seit langem intensiv arbeiten. Schon wenn ab Mai die Ausstellung „In der Spur des Menschen“ über eingeschleppte Tiere und Pflanzen ein Jahr lang gezeigt werden soll, wird der Raum knapp für Veranstaltungen wie die gut besuchten Tiermärchen. Ohne attraktive Angebote aber gebe es keine Erhöhung der Besucherzahlen. Die hat das Naturkundemuseum schon mit 14 000 in diesem Jahr leicht gesteigert. 2006 soll die Zusammenarbeit mit Schulen und Kitas verbessert werden. Auch der in diesem Jahr bereits höhere Besuch von Touristen soll forciert werden. Positiv wirke sich bereits aus, dass eine Stelle für Öffentlichkeitsarbeit eingerichtet wurde. „Wir müssen in der Innenstadt präsent sein“, meint Knuth: Ihm schwebt die Gestaltung einer Museumsmeile von Filmmuseum bis Pumpwerk in der Moschee vor. Gebäudesanierungen sollten über Hauptstadtvertragsmittel abgesichert werden. Das könne sogar zu weniger Unterhaltskosten der Museen führen. „Wenn wir aber so weitermachen wie bisher, wird das ein blamabler 100-jähriger Geburtstag“, so Knuth. Deshalb will er noch einmal für sein Haus eine genaue Kosten-Nutzen-Rechnung vorlegen. dif
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