Landeshauptstadt: 100-jähriger Riese muss weichen

Innenstadt - Sie ragt über 22 Meter in den Himmel und dominiert das Stadtbild an der Gabelung Behlertstraße, Gutenbergstraße, unweit der Berliner Straße. Heute ab 9 Uhr muss die etwa 100 Jahre alte Eiche in Potsdams Zentrum gefällt werden. Der Grund hierfür ist dem Baum von außen nicht anzusehen: Schrittweise verfaule die von einem Pilz befallene Eiche von innen und stelle somit ein Sicherheitsrisiko dar, so das Grünflächenamt der Stadt.

Bereits seit mehreren Jahren sei der Baum eingehend untersucht worden. Das Abbrechen von Ästen habe bislang durch baumpflegerische Maßnahmen verhindert werden können, so die Stadtverwaltung. Da nun aber die Fäulnis in den Wurzeln und im Stamm der Eiche ungewöhnlich weit fortgeschritten sei, würde auch ein Beschneiden der Krone die Gefahr durch abbrechende Äste bei starkem Sturm nicht mehr beseitigen.

Wie auch im Fall der Eiche in der Behlertstraße, stelle Pilzbefall den Hauptgrund für Baumfällungen in Potsdam dar. Einige der 190 im Jahr 2006 gefällten Bäume mussten aber auch, so eine Sprecherin der Stadt, aufgrund von Baumaßnahmen, Beschädigungen nach Verkehrsunfällen oder auch Sturmschäden weichen.

Die „notwendige Fällung des herausragenden Baumes“ in der Behlertstraße aber „bedauert der Bereich Grünflächen“ der Stadt in besonderem Maße. Und auch Anwohner Günther Sommerfeld ist traurig, dass er aus seinem Küchenfenster bald nicht mehr die Eiche sehen wird. Allerdings zeigt der Rentner, der bereits seit 1962 in der Behlertstraße wohnt, auch Verständnis: „Wenn er krank ist und die Sicherheit gefährdet wird, muss der Baum eben gefällt werden. Vermissen werde ich ihn trotzdem.“ FvH