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Aus dem WIRTSCHAFTSLEBEN: 1000 Formen auf Lager

Jakobs besuchte Roland Schulz’ Baudenkmalpflege

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Babelsberg - Potsdams bekanntester Baudenkmalpfleger, Roland Schulze, expandiert nach Berlin. „Da gibt es noch Arbeit ohne Ende“, sagte er gestern bei einem Besuch von Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) in seiner Firma in der Friedrich-Engels-Straße.

Schulze setzt dabei auf sein großes Lager von Formteilen. Über 1000 Abgüsse von Kapitellen, Stuck- und Fassadenelementen habe er inzwischen in seinem Lager, sagte der Baudenkmalpfleger. Dies sei für sein Unternehmen ein Alleinstellungsmerkmal. Man habe inzwischen „fast den gesamten Stuckbestand Potsdams“ auf Lager. Dadurch sei es möglich, diese kostengünstiger herzustellen. Auch historische Balkone habe die Baudenkmalpflege nach den zahlreichen Abrissen der frühen 90er Jahre aus dem Schutt geborgen und davon Abgüsse angefertigt – über 400 seien es in ganz Potsdam.

Firmenmaxime sei es, sich „nur die absoluten Nischen“ zu suchen, erklärte Schulze. Man wage sich daher auch an statisch heikle Aufgaben, etwa, wenn ein Kirchturm einzustürzen drohe.

Die am 1. November 1989 gegründete Baudenkmalpflege widmet sich vor allem dem historischen Mauerwerksbau sowie Stuckanfertigungen und Dachklempnerarbeiten an historischen Gebäuden. Bundesweit für Aufsehen sorgte Schulze mit seinem Engagement für den Wiederaufbau der kriegszerstörten alten Kirche auf dem Neuendorfer Anger, das der „Spiegel“ als „Wunder von Potsdam“ pries und für das er zahlreiche Firmen gewann, die das Projekt durch Sponsoring von Material und Arbeitskraft stemmten. Aktuelle Vorhaben sind die Rekonstruktion des Winzerbergs von Sanssouci und die Sanierung der Bastion am Schillerplatz.

Insgesamt habe man derzeit 20 Baustellen in Arbeit, sagte Schulze. Auch Erfahrungen mit denkmalgeschützten Objekten jüngeren Datums werden gemacht. So habe die Firma zum Beispiel kürzlich Betonelemente im Café Moskau in der Berliner Karl-Marx-Allee saniert. pee

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