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Landeshauptstadt: 1000 Unterschriften gegen Stromtrasse

Die ist für die Umverlegung der Freileitung, will die Kosten aber nicht tragen

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Golm - Vor der vermutlich entscheidenden Debatte zur Verlegung der Freileitung durch Golm im Hauptausschuss am heutigen Mittwoch erhöht sich der Druck auf die Stadt, die nötigen Kosten in Millionenhöhe zu übernehmen. Am Dienstag kündigte die Bürgerinitiative an, bei der Sitzung mehr als 1000 Unterschriften für die Umverlegung der Stromtrasse zu übergeben. Es gehe nicht um die Lösung eines Luxusproblems, sondern um eine grundsätzliche Frage für die Entwicklung des gesamten Ortsteils, so die Initiative.

Wie berichtet plant der Netzbetreiber Edis, die 110-Kilovolt-Leitung zu erneuern, will sie aber wieder entlang der seit 1936 bestehenden Trasse verlaufen lassen. Die Mehrkosten für eine Verlegung der Leitung in den Erdboden kostet nach Angaben der Stadt rund 2,8 Millionen Euro und würde inklusive Zinsen den Haushalt mit 660 000 Euro für fünf Jahre belasten. Dazu hatte Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) gesagt, angesichts der Aufgaben in der wachsenden Stadt und sinkender Investitionsmittel in den kommenden Jahren halte er eine Finanzierung der Umverlegung aus dem kommunalen Etat für unverantwortlich. Sein Sprecher sagte, dies gelte weiter. Allerdings hatten die Stadtverordneten im Finanzausschuss zuletzt bereits für eine Kostenübernahme der Stadt gestimmt.

Allerdings sieht man auch im Rathaus schon lange den Bedarf für eine Umverlegung der Leitung. Den PNN liegt eine von Stadtplanungschef Andreas Goetzmann unterzeichnete Stellungnahme aus dem vergangenen Mai zum Planfeststellungsverfahren in Sachen Freileitung vor. Darin heißt es, mit dem geplanten Austausch der Leitung werde auch die Stromübertragung erhöht. Die dadurch höhere elektrische Feldstärke könne „zu einer nicht unwesentlichen Änderung der gesundheitlichen Auswirkungen auf den Menschen führen“. Zudem beeinträchtige die Leitung das Ortsbild in Golm, diese Wirkung werde sich durch eine geplante Erhöhung der Masten noch erheblich verstärken. Ebenso kritisiert Goetzmann in dem Schreiben, dass für das Vorhaben keine ausreichende Umweltverträglichkeitsprüfung stattgefunden habe. Auch verweist er auf Unfallrisiken an Freileitungen sowie ein für Anwohner unangenehmes Surren durch die Trasse. HK

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